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Desaster für Ferrari : Leclercs Gier hilft Verstappen

  • -Aktualisiert am

Ferraris Desaster: Erst bleibt Sainz (hinten) kurz nach dem Start im Kiesbett hängen, dann fliegt Leclerc auf der Jagd nach der besten Rundenzeit ab. Bild: Getty

Doppelerfolg für Red Bull: Weltmeister Max Verstappen meldet sich im Titelkampf der Formel 1 zurück, ausgerechnet beim Heimrennen von Ferrari. Für die bislang so überlegene Scuderia läuft alles schief.

          4 Min.

          Die Formel 1 ist zurück in Europa, und der Titelverteidiger ist wieder da: Max Verstappen fährt beim Großen Preis der Emilia-Romagna seinen zweiten Sieg im vierten WM-Lauf ein. Der ist doppelt so viel wert, denn sein Widersacher Charles Leclerc verhaut das Ferrari-Heimspiel, wird nach einem schweren Fahrfehler nur Sechster, während Sergio Pérez als Zweiter Red Bull einen Doppelerfolg beschert.

          Sebastian Vettel (8.) fährt unter schwierigen Bedingungen im Aston Martin die ersten Punkte der Saison ein. In der Gesamtwertung bleibt Leclerc mit 27 Punkten Vorsprung vor Titelverteidiger Verstappen (59) vorn.

          100.000 Zuschauer an der Strecke

          Es beginnt nebulös im Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Rote Wolken aus den Bengalos der Ferrari-Fans auf der Naturtribüne Rivazza wabern über die Startaufstellung. 100.000 Zuschauer fiebern einem Ausscheidungsfahren in der ersten Startreihe entgegen.

          Verstappen gegen Leclerc, das ist auch das große Duell beim Europaauftakt der Formel 1. Im Sprintrennen über 100 Kilometer am Samstag hatte Leclerc in der gleichen Konstellation den Start gewonnen, ehe sich der Niederländer am Ende die Spitzenposition zurückholte, acht zusätzliche Punkte gewann.

          Schlechter Start für Ferrari: Charles Leclerc (links) fällt zurück. Für seinen Teamkollegen läuft es noch schlechter. Bilderstrecke
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          Die Revanche findet unter komplett anderen Bedingungen statt, kräftige Schauer zur Mittagsstunde machen die ohnehin nicht ungefährliche Berg-und-Tal-Bahn unberechenbar. Zumal mit der neuen Bolidengeneration, die noch nie unter Rennbedingungen im Nassen gefahren ist.

          Nicht nur der neue Ansaugeffekt ruft ein anderes Fahrverhalten hervor. Vor allem die neue Temperaturbeschränkung beim Aufwärmen der Reifen, mit von 100 auf 70 Grad Celsius reduzierten Wärmedecken, macht es schwieriger. Zumal bei Asphalttemperaturen von lediglich 17 Grad.

          Sainz landet im Kiesbett

          Den Kaltstart von Leclerc nutzt Verstappen, um davonzuziehen. Auch Pérez zieht im zweiten Red Bull am Monegassen vorbei, dazu noch Lando Norris im McLaren. der schließlich Dritter wird. Leclercs Ferrari-Teamkollegen Carlos Sainz ergeht es noch weit schlechter. Der Spanier gerät mit Daniel Ricciardos McLaren aneinander, die beiden drehen sich in den Kies, Sainz bleibt hängen.

          In der Folge gerät auch Mick Schumacher ins Gewühl, fährt in die Seite von Fernando Alonsos Alpine und fällt von der für ihn aussichtsreichen zehnten Position mit dem Haas-Ferrari auf Rang 17 zurück. Es ist auch der enttäuschende Platz, auf dem er nach einem zweiten Dreher sein 25. Formel-1-Rennen beendet. „Es gibt nicht viel zu sagen“, sagte Schumacher geknickt, „ich muss nach vorne schauen.“

          Mercedes leidenschaftlich aber chancenlos

          Das Safety Car lässt nicht lange auf sich warten, die Gewinner der ersten Phase heißen völlig überraschend George Russell und Lewis Hamilton in den Silberpfeilen, die nach eigener Einschätzung fern jeglicher Titelhoffnungen kreisen. Aus dem Debakel im Sprintrennen schieben sich die beiden Engländer auf die Plätze fünf und elf vor.

          Das ist die Leidenschaft und Entschlossenheit, die Mercedes-Teamchef Toto Wolff momentan den Erkenntnissen der Physik vorzieht. Auch Vettel im bislang ebenfalls chancenlosen Aston Martin hält sich auf einem achten Platz. Die wechselnden Bedingungen an diesem Wochenende spielen dem Heppenheimer in die Karten.

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