24-Stunden-Rennen : Schrecksekunde in Le Mans
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Völlig zerfetzt: Der Audi R18 TDI Bild: dpa
Der schottische Rennfahrer Allan McNish übersteht einen schweren Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans unverletzt. Obwohl Wrackteile durch die Gegend fliegen, wird auch keiner der Zuschauer verletzt.
Allan McNish hat seinen Horror-Unfall bei den 24 Stunden von Le Mans unbeschadet überstanden. Bei einer Untersuchung im Krankenhaus konnten die Mediziner keine Verletzung bei dem 41 Jahre alten Audi-Piloten aus Schottland feststellen. „Alles in Ordnung“, teilte sein Rennstall am Samstag mit.
McNish, der bereits zweimal den Langstrecken-Klassiker gewonnen hat, war nach nicht einmal 60 Minuten bei dem 24-Stunden-Spektakel von der Strecke abgekommen, quer über das Kiesbett gerutscht und mit großer Wucht in die Reifenstapel gekracht. Der Wagen wurde dabei in die Luft geschleudert, Teile des R18 TDI flogen umher. Weder Zuschauer hinter einem Schutzzaun noch die Fotografen, die sich direkt hinter dem Reifenstapel aufhielten, wurden dabei nach ersten Erkenntnissen verletzt.
1955 starben mehr als 80 Menschen in Le Mans
„Ich habe mir Sorgen um die Zuschauer hinter dem Zaun gemacht“, meinte McNishs Teammitstreiter Rinaldo Capello bei „Eurosport“: „Natürlich ist es schade, wenn das Rennen so schnell beendet ist, aber das Wichtigste ist, dass McNish auch nichts passiert ist.“ Vor allem, wenn man sich erinnert, dass sich vor 56 Jahren in Le Mans der bis heute schwerste Unfall im Motorsport ereignete: Am 11. Juni 1955 waren nach einem Crash zwischen Mike Hawthorn und Pierre Levegh Teile des Mercedes des Franzosen auf die Haupttribüne geflogen. Mehr als 80 Menschen starben damals, auch Levegh war unter den Opfern.
McNish hatte am Samstag beim Überholen mit seinem Audi den Ferrari von Anthony Beltoise berührt und war dann von der Strecke abgekommen. Die 24 Stunden von Le Mans, bei denen Audi den zehnten Sieg seit 2000 ansteuern will, wurden durch das Safety Car fast eine Stunde neutralisiert. Durch den Ausfall waren die Hoffnungen von Rekordsieger Tom Kristensen auf seinen persönlichen neunten Le-Mans-Erfolg dahin. Der Däne teilte sich den Wagen mit McNish und dem Italiener Rinaldo Capello.