Beachvolleyball : Sonne, Sand und nackte Haut: Die Strand-Party von Athen
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Die Zeichen stehen auf Erfolg Bild: dpa/dpaweb
Beachvolleyball ist auch in Athen eine unterhaltsame und vor allem körperbetonte Mischung aus Lifestyle, Lebensfreude und Leistungssport. Mit Bildergalerie.
„Hellas, Hellas“ - die Tribüne im hell erleuchteten Beachvolleyball-Tempel von Faliro bebt. Heiße Disko-Rhythmen dröhnen durch die laue Sommernacht, im weißen Sand tanzen Mädchen im knappen Bikini aufreizend und bringen die Stimmung bei den Fans endgültig zum Kochen.
Bei jeder der spektakulären Flugeinlagen der ebenso sexy gekleideten Spielerinnen geht ein Beifallsorkan durchs Stadion direkt am Meer. Die Sandwühler treffen mit ihrer Show ins Herz der Griechen, während bei vielen anderen Wettbewerben von Athen vor ein paar Hundert Zuschauern kein richtiges Olympia-Gefühl aufkommt.
„Der Sand sieht im Flutlicht richtig edel aus“
„Du hörst absolut nix. Es war so laut, daß ich nicht mehr gehört habe, was Danja mir zugerufen hat. Am Ende haben wir gar nicht mehr geredet und einfach nur noch draufgehauen“, erzählt Susanne Lahme über die Kommunikationsprobleme mit ihrer Partnerin Danja Müsch während ihrer ersten Partie.
Überall wehten griechische Fahnen, als die Lokalmatadoren Koutroumaidou/Arvaniti mit schier unglaublichen Abwehraktionent überraschend den zweiten Satz gegen die Deutschen gewannen. „La Ola“ schwappte durchs Stadion, dann tanzten die Anhänger auf den Sitzen Sirtaki, und tausende Hände streckten sich zur musikalischen Aufforderung „Put your hands up in the Air“ in die Luft. Erst nach dem Sieg von Lahme/Müsch mochte kaum einer mehr beim Song „That's the way I like it“ mitsingen.
„Die Stimmung ist geil, das Stadion ist superschön, und der Sand sieht im Flutlicht richtig edel aus“, sagt Lahme. Schon jetzt wird die olympische Flutlicht-Premiere als Erfolg gewertet. Und nicht nur das: Auch die Zuschauer-Animation mit zwei Anheizern und die Auftritte der spanischen Tanzgruppe finden allerorten Beifall.
„Selbst die Tanzgirls sind in Olympiaform. Sie sind schöner und schlanker, sogar ich schaue da gern hin“, sagt die 35jährige Lahme. Da nimmt man es auch mal hin, daß die Gruppe in den pinkfarbenen Bikinis die eigentlichen Hauptdarsteller beim Einspielen vom Feld treibt.
„Lifestyle, Lebensfreude, Show“
„Beachvolleyball ist der Sport, der auf perfekte Weise spektakuläre Topleistungen, Lifestyle, Lebensfreude und Show verbindet“, meint Europameister Jonas Reckermann. Das haben nicht nur die Olympia-Zuschauer von Athen gemerkt, auch die Sponsoren stehen Schlange.
In der Weltserie ist ein Preisgeld von mehr als fünf Millionen Euro ausgelobt. Weil die Show so gut ist und das Fensehen aus aller Welt nach Beachvolleyball ruft, dauert das Olympiaturnier dank der extra eingeführten Gruppenphase zwölf Tage. Auch in Deutschland wird der Trendsport immer populärer; die Übertragungen aus Athen zur besten Abendsendezeit lassen die Zahl der Fans weiter wachsen.
2005 findet die Beach-WM in Berlin statt, dann könnte die Trendsportart schon in die Liga der größeren Sportarten aufgestiegen sein. Jonas Reckermann: „Wenn wir hier in Athen Erfolg haben, könnte das der Durchbruch für den Beachvolleyball sein.“