F.A.Z. Frankfurt. Ademola Okulaja nannten sie den „Warrior“, den „Krieger“. Eigentlich passte dieser Name nicht zu seinem Charakter. So freundlich, mit sanfter Stimme redend. Aber auf dem Basketball-Feld gab er nichts verloren. Die Kombination von Talent, Athletik (2,06 Meter bei 105 Kilogramm) und Einsatzfreude brachten den in Nigeria geborenen, in Berlin aufgewachsenen Deutschen früh in die Nationalmannschaft, mit zwanzig Jahren 1995. Dort traf er zum Ende des Jahrhunderts auf den drei Jahre jüngeren Jahrhundertspieler Dirk Nowitzki. Okulaja schien im Schatten des große Blonden zu stehen, spielte aber eine große Rolle im deutschen Team: Vierter der EM 2003 in der Türkei, Dritter der WM ein Jahr später. Was wäre möglich gewesen, wenn der zweitbeste Korbschütze hinter Nowitzki, der starke Rebounder auch an der EM 2005 hätte teilnehmen können? Eine Knieverletzung zwang ihn zur Pause. Die Deutschen wurden Zweite. Bis heute versuchen die hochgelobten und nicht minder begabten Nachfolger, an die Leistung der Generation Nowitzki/Okulaja anzuknüpfen. Ein längerfristiges Engagement in der NBA blieb ihm aber verwehrt. Trotz seiner erfolgreichen Zeit im berühmten Collegeteam der Universität North Carolina musste er seinen Traum nach drei Versuchen aufgeben. Stattdessen zeigte Okulaja in ganz Europa, was er drauf hatte: Ob in Barcelona oder in Moskau. Wo er spielte, blieben tiefe Spuren. Von einer 2008 während seiner Zeit in Bamberg erkannten Krebserkrankung sei er genesen, sagte der 172malige Nationalspieler 2009. Nicht viel später zog er sich vom Parkett zurück und brachte als Vermittler Denis Schröder in die NBA, betreute unter anderen Daniel Theis, der mit Boston im Halbfinale steht. Seinen letzten Kampf hat Okulaja nun verloren. Im Sommer wäre er 47 Jahre alt geworden.