Die Krönung
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26,21 Meter: So hoch war diese Welle, die Sebastian Steudtner am 29. Oktober 2020 in Nazaré, Portugal, surfte. Bild: dpa
Kein Mensch ritt je eine höhere Welle. Jetzt ist Sebastian Steudtners Rekord anerkannt worden – trotz Widerständen und mit anderthalb Jahren Verspätung.
Es ist, als habe man anderthalb Jahre auf seine Goldmedaille gewartet. Auf die Belohnung für den bis dahin größten Erfolg seiner Karriere als Sportler. So ist es Sebastian Steudtner ergangen, dem deutschen Big-Wave-Surfer, der in Nazaré in Portugal seine sportliche Heimat gefunden hat, dort, wo im Winterhalbjahr am Praia do Norte, dem Nordstrand, mit unvorstellbarer Wucht Monsterwellen anrollen, turmhoch. In eine dieser Riesenwellen hat sich Steudtner im Oktober 2020 von seinem brasilianischen Jetskifahrer Alemão de Maresias hineinziehen lassen. Als er das Seil losließ und sein Partner abdrehte, schoss er in einen Abgrund aus betonhartem Wasser. Nie zuvor, sagte Steudtner, der sich diesem extremen Sport an der Grenze zwischen Leben und Tod seit mehr als einem Dutzend Jahren widmet, nie zuvor habe er auf seinem Brett eine derartige Geschwindigkeit erreicht, mehr als 80 Kilometer je Stunde, nie zuvor sei er so nah an seine körperlichen Grenzen gekommen wie an jenem Tag.
Ihm war klar, und auch den professionellen Beobachtern vor Ort war klar, dieser Ritt in den Abgrund, diese rasende Abfahrt mit Tausenden Tonnen Wasser im Genick, musste ein neuer Weltrekord sein. Diese Welle musste die höchste sein, die je ein Mensch gesurft ist. Mehr als anderthalb Jahre später hat es Steudtner nun endlich schwarz auf weiß.
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