Gutes tun – aber wie?
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Da kommt viel rum: die Operngala des Patronatsvereins in der Oper Frankfurt Bild: Maximilian von Lachner
Das traditionelle Modell des Spendens funktioniert nicht richtig. Es gibt bessere Ideen. Wie etwa wirkungsvolle Nächstenliebe.
Vor fünf Jahren hielt der Moralphilosoph Will MacAskill eine Rede im Rahmen einer TED-Konferenz. Auf TED-Konferenzen, die auf der ganzen Welt veranstaltet werden, präsentieren Redner originelle, gelegentlich provokante Thesen in wenigen Minuten. MacAskills These lautete: Wenn ihr Gutes tun wollt, dann arbeitet besser nicht für eine karitative Organisation. Die Botschaft richtete sich an die vielen Menschen, die von dem Gedanken beseelt sind, an der Weltverbesserung mitzuwirken. Sie fragen, wie sie mit ihren Ressourcen, ihrem Geld, ihrer Zeit, ihrer Arbeitskraft und ihrem Geist die Zustände verbessern können.
MacAskills Begründung lässt sich so kondensieren: Karitative Organisationen haben generell zu wenig Einfluss. Wer dort beschäftigt ist, hat wiederum zu wenig Einfluss auf die Organisation. Zudem bereichert die Arbeit in karitativen Organisationen das Wissen einer Person weniger als die Arbeit in einer Unternehmensberatung oder als Entrepreneur. Und schließlich verdienen Beschäftigte im Non-Profit-Sektor in der Regel zu wenig Geld, um damit finanziellen Spielraum fürs Spenden zu haben. Werde Entrepreneur, werde Politiker, werde Wissenschaftler, oder werde einfach reich, lautet daher das Credo MacAskills.
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