Woraus wir in Zukunft unseren Wein trinken werden
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Auch wenn sie im Altglascontainer landet: Die Einweg-Glasflasche ist ein Klimakiller. Bild: dpa
Immer mehr Winzer wenden sich einer ökologischen Wirtschaftsweise zu. Nachhaltig ist das aber nur bedingt, wenn nur der Flascheninhalt auf den Prüfstand kommt – doch welche Alternativen zur Einwegflasche gibt es?
Warum soll bei Wein und Sekt eigentlich nicht möglich sein, was bei Bier und Mineralwasser seit Jahrzehnten selbstverständlich ist: ein funktionierendes Mehrwegsystem über zentrale Annahmestellen im Handel, das den ökologischen Fingerabdruck der Weinerzeuger deutlich kleiner ausfallen lässt als die Verwendung der Einweg-Glasflasche? Obwohl fast jede leer getrunkene Weinflasche ihren Weg in den Altglascontainer und der Rohstoff – wenn auch mit hohem Energieaufwand – den Weg zurück in den Produktkreislauf findet, so zeigen wissenschaftliche Studien: Die Einweg-Glasflasche ist ein Klimakiller.
Ihre Verwendung steht für fast die Hälfte des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase eines Weinguts. Hinzu kommen andere Faktoren wie die Bearbeitung der Weinberge mithilfe von Dieseltraktoren. Die an Fahrt gewinnende Diskussion um einen nachhaltigen Weinbau legt zugleich die Grenzen des ökologischen Weinbaus offen: Ökowinzer müssen Kupferpräparate und damit Schwermetallverbindungen ausbringen, um den gefährlichsten Feind des Ertragsweinbaus, den falschen Mehltau, aus den Rebzeilen zu bannen. Und sie müssen in den meisten Weinjahren häufiger als ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen für einen effektiven Pflanzenschutz mit Traktor und Spritzdüse ihre Weinbergsrunde drehen. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist das nicht günstig.
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