Verdi will im Insolvenzverfahren um jeden Standort kämpfen
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Vorübergehend geschlossen: Adler eröffnete 1970 in Haibach bei Aschaffenburg den ersten von 171 Modemärkten. Bild: Rainer Wohlfahrt
Mit Adler Mode hat einer der größten Textilhändler der Republik Insolvenz angemeldet. Der Niedergang des Unternehmens fing aber nicht erst mit der Corona-Krise an. Gewerkschaftssekretär Peter König spricht dennoch von einer im Grunde „gesunden Firma“.
Natürlich, sagt Peter König, die Mitarbeiter seien geschockt. Adler Modemärkte, meint der Verdi-Gewerkschaftssekretär, sei doch im Grunde eine „gesunde Firma“, von Missmanagement könne keine Rede sein. Und doch hat nun die Adler Modemärkte AG mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg einen Insolvenzantrag gestellt. 3350 Mitarbeiter in 171 Filialen in Europa dürften um ihre Jobs bangen. „Wir werden um jeden Standort kämpfen“, verspricht König.
Wie viele Filialen und Stellen zur Disposition stehen, sei noch nicht abzusehen. Das Management setzt auf eine Insolvenz in Eigenregie, bleibt also in der Verantwortung. Der Aktienkurs stürzte am Montag um fast 70 Prozent ab, ein Unternehmensanteil ist nun 71 Cent wert – ein Preis auf dem Niveau von Pennystocks, für die sich nur Spekulanten interessieren. Ende 2014 hatte die Aktie noch bei 14 Euro gestanden.
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