https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/strompreise-seit-jahren-schon-hierzulande-hoch-15638970.html

Strompreise : Vor den Dänen an der Spitze

  • -Aktualisiert am

Sonne so rot und so teuer: Die EEG-Umlage zur Förderung von Öko-Strom macht einen Batzen an den Strompreisen aus Bild: dapd

Nirgendwo in der EU zahlen die Bürger mehr für ihren Strom als hierzulande. Empört sind Unternehmer vor allem deshalb, weil es nicht die Rohstoffpreise sind, welche die Energiekosten steigen lassen.

          1 Min.

          Deutschland hat es an die europäische Spitze geschafft: Nirgendwo in der EU zahlen die Bürger mehr für ihren Strom als hierzulande. Das hat die Statistikbehörde Eurostat kürzlich berechnet. Bei 33,62 Cent liegt demnach der Durchschnittspreis für die Kilowattstunde. Selbst im traditionell teureren Dänemark müssen die Verbraucher „nur“ 32,89 Cent zahlen. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände hält diesen Rekord für unerträglich und fordert Neuregelungen für die Energiepolitik des Bundes.

          Empört sind die Unternehmer vor allem deshalb, weil es nicht die Rohstoffpreise sind, welche die Energiekosten steigen lassen, sondern Steuern und staatlich festgelegte Umlagen wie jene zur Förderung der erneuerbaren Energien. Diese sogenannte EEG-Umlage kostete im Jahr 2000 noch 0,2Cent je Kilowattstunde, heute liegt sie bei 6,88Cent. Das ist mehr, als die Herstellung des Stroms kostet: Für Beschaffung und Vertrieb fallen nämlich nur 5,67 Cent je Kilowattstunde an.

          Eine Frage der Berechnung

          Das klingt alles nach großer Aufregung, bedeutet für die Verbraucher in Hessen aber wenig Veränderung. Sie dürften sich an die Preise gewöhnt haben, denn der große Sprung liegt ein paar Jahre zurück. So haben sich die Kosten seit dem Jahr 2000 zwar verdoppelt, seit 2013 sind sie aber stabil. Ohnehin ist der Strom für die meisten Hessen nicht ganz so teuer, wie es die Statistiker in Luxemburg berechnet haben.

          Sie zogen nämlich die Preise für Single-Haushalte mit einem Stromverbrauch von unter 2500 Kilowattstunden im Jahr heran. Ein vierköpfiger Haushalt nimmt größere Mengen ab und bezahlt dafür in Hessen um die 29 Cent je Kilowattstunde. Damit liegt das Land im innerdeutschen Vergleich im letzten, günstigen Drittel. Am teuersten ist Strom in Brandenburg.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am 21. März in Ankara

          Wahlen in der Türkei : Erdogan muss um die Macht fürchten

          Die Ausgangslage vor der Wahl am 14. Mai ist für den türkischen Präsidenten denkbar schlecht. Er wird versuchen, den Trend mit seiner populistischen Rhetorik zu drehen.
          Die Minister Christian Lindner (links) und Robert Habeck nach dem Koalitionsausschuss: Was der FDP gefällt, ist für die Grünen schwer zu verkraften.

          Nach der Ampel-Sitzung : Grüner wird’s nicht mehr

          Nach der langen Sitzung in Berlin frohlockt die FDP über den Pragmatismus der SPD und lobt den Kanzler. Der dritte Partner im Bunde steht plötzlich allein da.
          Viel Natur in Dürmentingen: Die Begrünung kühlt das Haus, aber macht Neubauten erst mal teurer.

          Pflanzen an Wänden und Dächern : Das Haus wird grün

          Gegen die Hitze in der Stadt sollen Pflanzen an Fassaden und Gräser auf Dächern wachsen. Aber Vorschriften wie in Frankfurt verteuern das Wohnen noch mehr.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.