BKA soll nächstes Wirecard stoppen
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Wirtschaftsprüfer: Beim BKA in Wiesbaden könnten bald Fachleute gesucht werden. Bild: Michael Kretzer
Wirtschaftsprüfer haben im Skandal um den Münchener Finanzdienstleister Wirecard schlecht ausgesehen. Jetzt unterbreitet ihr ein Interessenverband Vorschläge, die Institutionen in der Rhein-Main-Region erheblich stärken würden.
Die Rhein-Main-Region könnte zum Gewinner des Wirecard-Skandals werden. Denn um eine Wiederholung zu vermeiden, wäre es aus der Sicht deutscher Wirtschaftsprüfer sinnvoll, sowohl das Bundeskriminalamt (BKA), die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) als auch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Frankfurt mit weiteren Zuständigkeiten auszustatten und personell aufzustocken. Das Bundeskriminalamt hat seinen Hauptsitz in Wiesbaden, die Bafin müsste entsprechende Abteilungen vermutlich in Frankfurt erweitern, ähnlich wäre es bei der Staatsanwaltschaft. Das würde Wirklichkeit, wenn neue Vorschläge des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) umgesetzt würden, die der F.A.Z exklusiv vorliegen. Denn so will die Interessenvertretung der Wirtschaftsprüfer in Deutschland auf den Wirecard-Skandal reagieren.

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„Schwere Wirtschaftsdelikte wie Bilanzfälschung und Bilanzmanipulation bei Unternehmen von öffentlichem Interesse können insbesondere bei anzunehmender organisierter Kriminalität eine unmittelbare Gefährdung des Kapitalmarktes und damit eine mittelbare Gefährdung des gesamten Wirtschafts- und Finanzstandortes Deutschland darstellen“, sagt Klaus-Peter Naumann, der Vorstandssprecher des IDW. Es erscheine daher „angemessen und sachdienlich, die Strafverfolgung von Bilanzbetrug bei solchen Unternehmen im Bereich organisierter Kriminalität bei den Behörden des Bundes zu zentrieren“, so Naumann. Um einen sicheren Informationsfluss zur zügigen Aufnahme von Ermittlungen zu gewährleisten, sollten die Mitteilungspflichten des Wirtschaftsprüfers im Rahmen der Abschlussprüfung dementsprechend angepasst werden, schlägt das IDW vor.
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