
Das spricht gegen eine Opel-Zerschlagung
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Bei Opel in Rüsselsheim kehrt keine Ruhe ein. Bild: Lucas Bäuml
Die Opel-Mutter erwägt, die Werke Eisenach und Rüsselsheim rechtlich eigenständig zu fahren. Das führt zu neuen Ängsten in der Belegschaft. Mancher bemüht sogar abwegige Vergleiche zu Hoechst.
Längere Perioden der Ruhe scheint Opel in Rüsselsheim nicht zu vertragen. Zwar werden die rund 2200 Beschäftigten im Stammwerk bis Ende des Jahres noch etwas Historisches erleben – erstmals seit den Neunzigerjahren wird Opel in Südhessen drei Modelle gleichzeitig fertigen, das Mittelklassemodell Insignia, die französische Kompaktlimousine DS 4 sowie den neuen Astra. Gleichwohl warnen Gewerkschafter nun vor der „Zerschlagung von Opel“. In der Belegschaft sieht sich mancher sogar an das Schicksal der Frankfurter Hoechst AG erinnert, wie einem Flugblatt von Vertretern der IG Metall im Betriebsrat zu entnehmen ist.
Der Anlass ist eine Überlegung aus dem Konzern Stellantis, zu dem Opel seit der Fusion der Peugeot-Mutter PSA mit Fiat Chrysler gehört: Der Konzern prüft, ob aus den Werken Rüsselsheim und Eisenach „eigene Rechts- und Produktionsorganisationen“ werden. Stellantis verspricht sich davon finanzielle Vorteile durch eine effizientere und flexiblere Produktionsorganisation. In der Folge werde es einfacher zu entscheiden, wo welches Modell gebaut werde. Stellantis verweist darauf, dass das Werk Eisenach zu Zeiten unter General Motors schon 23 Jahre hindurch selbständig gewesen sei. „Selbstverständlich sollen die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten unverändert bleiben, die bestehenden Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen weitergelten“, hebt ein Sprecher von Stellantis hervor.
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