
Eine Frage der Kosten zu Lasten von Opel
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Tanzeinlage: Industrieroboter bei der Arbeit im Opel-Stammwerk Rüsselsheim Bild: dpa
Seit der Übernahme von Opel durch PSA haben die Mitarbeiter den Konzernchef als besonders kostenbewussten Mann kennengelernt. Dies zeigt sich nun auch in Eisenach. Und dann ist da noch Rüsselsheim.
In den vergangenen Wochen hat Opel vor allem erfreuliche Nachrichten geliefert, etwa mit der Weltpremiere des neuen Astra und der Großinvestition in eine Batteriefabrik in Kaiserslautern. Nachdem der Autobauer nun angekündigt hat, sein drittes deutsches Werk in eine Art vorgezogenen Winterschlaf zu schicken, erfährt er harsche Kritik. Opel entlaste sich auf Kosten der Steuerzahler, meint der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) angesichts der Ankündigung, in Eisenach aus Mangel an Halbleiter-Chips zumindest bis Jahres keine Autos mehr herzustellen. Vielmehr soll der Standort Sochaux in Frankreich den in Eisenach gefertigten SUV Grandland X einstweilen mitbauen. Die Kollegen in Thüringen möchte Opel in Kurzarbeit schicken, wie sie auch die Belegschaft im Stammwerk Rüsselsheim über viele Monate erlebt hat angesichts der Unterauslastung.
Seit der Übernahme von Opel durch PSA haben Opel-Mitarbeiter den Konzernchef Carlos Tavares als besonders kostenbewussten Mann kennengelernt. Nach der Fusion der Peugeot-Mutter PSA mit Fiat-Chrysler steht Tavares nun auch dem Weltkonzern Stellantis vor – an seiner grundsätzlichen Haltung hat das nichts geändert. Er gilt als kostengetrieben. Dies zeigt sich nun in Eisenach. Indem Stellantis den Standort Sochaux auslastet und in Eisenach die Fertigung unterbricht, spart der Konzern schlicht Geld. Dass Opel das Kurzarbeitergeld mit einkalkuliert für die eigene Gesamtproduktivitäts-Rechnung, wie Ramelow argwöhnt, ist damit nicht gesagt.
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