Nach dem Fiebersaft fehlt jetzt Penicillin
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Mangelware: Nicht nur Kinder-Medikamenten fehlen oft, auch andere Arzneien sind knapp. Bild: Getty
Penicillin, besonders in flüssiger Form für Kinder, ist derzeit in vielen Apotheken nicht zu kriegen. Zwei Pharmahersteller erklären ihre Nöte mit Produktionskapazitäten – und mit den Krankenkassen.
Bei Infectopharm in Heppenheim gehen derzeit täglich Anrufe von besorgten Apothekern und Ärzten ein. Das südhessische Unternehmen lieferte nach eigenen Angaben zuletzt 97 Prozent der in Deutschland verkauften Penicillin-Säfte. Sie werden Kindern etwa gegen Scharlach und Mandelentzündung verschrieben – sind aber in vielen Apotheken seit Monaten nicht erhältlich. Eltern mit einem Rezept für Infectocillin oder Infectobicillin müssen deshalb oft ein zweites Mal zum Arzt, der dann ein anderes Antibiotikum verschreibt. Und das ist dann nur die zweitbeste Lösung.
Dabei hat Infectopharm im vergangenen Halbjahr 750.000 Packungen an Penicillin-Säften ausgeliefert, „weit mehr als sonst in einem ganzen Jahr“, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilt. Man erwarte, bald eine größere Menge an Infectocillin nachlegen zu können – aber ständig gehe das nicht: „Die Vorlaufzeiten in der Produktion betragen mehrere Monate.“
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