Datenplattform für den Finanzplatz Hessen
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Mächtig, aber auch anfällig: der Finanzplatz Frankfurt Bild: dpa
Hessen arbeitet an einem großen Pool von Finanzinformationen. Der könnte zu einem wichtigen Instrument im Kampf gegen Geldwäsche, Steuerbetrug und Insidergeschäfte werden.
In Hessen nimmt der Aufbau einer Plattform für Finanzdaten konkrete Formen an. Eine vom hessischen Wirtschaftsministerium beauftragte Machbarkeitsstudie zur Umsetzung des europäischen Finanzdaten-Clusters zeigt nun, wie die Integration von Datensätzen auf einer Plattform umgesetzt werden kann. Kerngedanke dieses „Financial Data Clusters“ ist es, die Vielfalt bereits vorhandener Finanzdaten aus unterschiedlichen Quellen zusammen zu führen. Die daraus gewonnenen Informationen sollen zum Beispiel dazu genutzt werden, um Risiken für Finanzinstitute besser zu berechnen oder um Geldwäsche, Steuerbetrug und Insidergeschäfte zu verhindern. Zudem sollen mithilfe der Daten neue Geschäftsmodelle für Unternehmen entwickelt werden.
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) sagte bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch, die Daten der Finanzwirtschaft sollten künftig rechtssicher und organisationsübergreifend so gebündelt werden, dass die individuelle Datensouveränität erhalten bleibe. Es handle sich bei dem Cluster also nicht um eine Sammelstelle für Daten, vielmehr wolle man eine dezentrale Struktur aufbauen, sagte Martin Hellmich, Partner der Unternehmensberatung Deloitte, die für die Machbarkeitsstudie verantwortlich ist. Hellmich erinnerte daran, dass die Finanzmarktstabilität Teil des öffentlichen Interesses sei. Die Datenplattform sei in der Lage, zahlreiche Risiken in der Branche zu minimieren.
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