Frankfurter Flughafen : Stellplatz statt Landebahn
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Rotkäppchen inklusive: Der Überzug an den Turbinen geparkter Flugzeuge soll verhindern, dass etwa Vögel darin brüten Bild: Wolfgang Eilmes
Die Lufthansa stellt ihre in der Corona-Krise nicht mehr benötigten Flugzeuge am Frankfurter Flughafen ab. Zu diesem Zweck hat Betreiber Fraport die Nordwest-Landebahn gesperrt.
Wo sonst am Vormittag im Minutentakt Flugzeuge aufsetzen und auf Brücken zügig die Autobahn 3 überqueren, rollen an diesem Montag Morgen die Maschinen im Schneckentempo und nicht wie sonst von der Landebahn herunter in Richtung Gate. Sie bewegen sich auch nicht mit der Kraft der eigenen Triebwerke, sondern werden scheinbar lautlos von Schleppern gezogen: Seit 8 Uhr ist die Landebahn Nordwest des Frankfurter Flughafens ein Parkplatz für vorübergehend stillgelegte Flugzeuge.
Dort stehen vor allem Flugzeuge mit dem Kranich. Die Lufthansa-Gruppe hat von rund 780 Flugzeugen der Konzern-Airlines schon mehr als 700 abgestellt, Tendenz steigend. Die roten Abdeckungen der Triebwerkseinlässe lassen keinen Zweifel: Diese Flugzeuge werden vorerst nicht mehr abheben. Und gewiss auch nicht in den nächsten Wochen. Das lässt sich schon aufgrund der jüngsten Verkehrszahlen am Frankfurter: Am Montagmittag kalkulierte der Betreiber Fraport mit noch 39.000 Passagieren und rund 490 Starts und Landungen. Zum Vergleich: an sehr verkehrsreichen Tagen hat Fraport schon nahezu 200.000 Fluggäste und 1000 Flüge mehr gezählt.
Wie viele der aktuellen Flüge noch auf die große Rückholaktion für Urlauber entfallen, sei nicht zu sagen, sagte am Montag ein Sprecher. Es sei aber davon auszugehen, dass diese Flüge derzeit einen recht großen Anteil ausmachen, sagte er. Da nahezu alle Fluggesellschaften aufgrund der Einreisebeschränkungen den Flugverkehr bereits fast eingestellt haben oder zumindest dabei sind, das zu tun, werden auch die Verkehrszahlen am Flughafen immer weiter sinken.