Verantwortung für Flüchtlinge über die Lehre hinaus
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Maßarbeit: Ein Flüchtling lernt in der Werkstatt von Samson den Umgang mit einem Messschieber. Bild: dpa
Flüchtlinge fachlich für eine Ausbildung fit machen zu wollen, reicht mitunter nicht aus. Die Frankfurter Samson AG geht weiter: Sie steht Mitarbeitern etwa auch im Asylverfahren bei.
Über Langeweile im Arbeitsalltag kann sich Michael Hintz nicht beklagen. Als Ausbildungsleiter der Frankfurter Samson AG kümmert er sich um 160 Lehrlinge. Doch in Anbetracht der regelmäßig in seinem Büro eingehenden Anrufe könnte er auch als eine Art Außenminister des im Ostend ansässigen Herstellers von Großventilen für Chemieanlagen, Fernwärmenetze, Raffinerien und Brauereien wirken. Dem Unternehmen eilt der Ruf voraus, im Umgang mit Flüchtlingen besonders versiert zu sein. Schließlich hat die Firma frühzeitig angeboten, Geflüchtete an den Arbeitsmarkt heranzuführen. „Ich könnte den ganzen Tag damit verbringen, dieses Thema zu präsentieren“, sagt Hintz.
Samson kommt in der Region fraglos die Rolle eines Pioniers auf diesem Gebiet zu. Und Pioniere stoßen gemeinhin auf ungeahnte Hürden. Als der Vorstand im Spätsommer 2015 die Hand dafür hob, erwischte er Politik und Behörden auf dem falschen Fuß. „Wir kommen schlicht an die Leute nicht heran“, klagte Vorstandsmitglied Ingo Koch. Vor August 2016 werde es nichts mit der geplanten betrieblichen Integration, ließ zum Beispiel die Arbeitsagentur seinerzeit das weltweit tätige Unternehmen wissen und verwies auf fehlende Vorgaben.
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