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Aufregung im Finanzsektor : „Bankenkrise ist auch Chance für Frankfurt“

Unruhe: Blick auf das Frankfurter Bankenviertel Bild: dpa

Welche Folgen hat der Niedergang der Credit Suisse für den Finanzplatz? Experten geben Entwarnung – womöglich könnten Frankfurter Banken gar Kunden gewinnen.

          3 Min.

          Der Niedergang und die milliardenschwere Rettungsaktion für die Schweizer Großbank Credit Suisse haben am Finanzplatz für Verunsicherung gesorgt und Fragen nach den Folgen für Frankfurt, aber auch nach der Stabilität der hier ansässigen Banken aufgeworfen. Der Frankfurter Finanzprofessor Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies in Frankfurt, sieht derzeit „keine große Gefahr für Commerzbank und Deutsche Bank“, auch in der gesamten Euro-Zone kann er „keine relevanten Wackelkandidaten“ erkennen. Das habe auch mit regulatorischen Initiativen seit der Finanzkrise zu tun, dank derer die Banken in der Europäischen Union viel robuster geworden seien, etwa mit Blick auf Liquidität und Eigenkapital. Die Bankenaufsicht in der Europäischen Union sei wesentlich intensiver gewesen als jene der Schweizer Aufsicht Finma.

          Daniel Schleidt
          Koordinator der Wirtschaftsredaktion in der Rhein-Main-Zeitung.

          Womöglich könnte die Krise im Nachbarland Schweiz für den hiesigen Finanzplatz sogar eine Chance sein. „Die Deutsche Bank dürfte davon profitieren, dass ein Wettbewerber ausscheidet“, prophezeit Hubertus Väth, Geschäftsführer der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance. Das hält auch Volker Brühl für nicht ausgeschlossen. Die kerngesunde UBS werde fünf bis zehn Jahre lang mit der Integration der Credit Suisse zu tun haben. „Darin steckt eine Chance für unsere Banken, vor allem für Deutsche Bank und Commerzbank, aber auch für die DZ Bank und zum Teil auch für Landesbanken.“

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