Impfstoff gegen Coronavirus : Millionenförderung für Biontech
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Biontech Firmengelände in Mainz Bild: Bloomberg
Das Mainzer Biotech-Unternehmen Biontech erhält für seine Forschung an einem Impfstoff gegen Covid-19 eine Millionenförderung vom Bund. Dabei geht es um Produktionskapazitäten.
Für seine Forschungen an einem Impfstoff gegen das Coronavirus erhält das Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech vom Bundesforschungsministerium einen dreistelligen Millionenbetrag. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sollen bis zu 375 Millionen Euro an Biontech fließen. Mit dem Geld soll die Entwicklung eines Impfstoffs beschleunigt werden. „Die Förderung ist ein wichtiger Beitrag, um die Entwicklung und den Ausbau unserer Produktionskapazitäten für einen Covid-19-Impfstoff in Deutschland zu beschleunigen“, sagte Biontech-Gründer und Vorstandschef Ugur Sahin.
Biontechs Entwicklungspartner Pfizer werde seinen Anteil an den Entwicklungskosten des Impfstoffs mit dem Titel BNT162 weiterhin unabhängig und ohne die Verwendung staatlicher Gelder finanzieren, heißt es in einer Mitteilung von Biontech.
Das Projekt der Mainzer ist eines von drei Programmen, die durch das Bundesforschungsministerium mit insgesamt bis zu 750 Millionen Euro gefördert werden. Der Tübinger Impfstoffentwickler Curevac hatte bereits Anfang September mitgeteilt, aus dem Sonderprogramm des Ministeriums bis zu 252 Millionen Euro zu erhalten. Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit in rund 170 Projekten nach einem Impfstoff gesucht. Bei 26 Projekten laufen demnach bereits Testimpfungen.
Erst kürzlich hat das Paul-Ehrlich-Institut mit Sitz in Langen die Genehmigung erteilt, einen Teil der Testphase für einen Impfstoff in Deutschland zu starten. Die Rekrutierung der Probanden hat demnach begonnen, insgesamt soll BNT162 an 28.000 Männern und Frauen getestet werden.
Großbestellung des Impfstoffs
Vergangene Woche hatte Biontech gemeinsam mit dem amerikanischen Pharma-Riesen Pfizer eine potentielle Vereinbarung mit der Europäischen Kommission über die Lieferung von Impfstoffdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Demnach sollen im Falle eines klinischen Erfolgs der Forschung an einem Impfstoff und der behördlichen Genehmigung von Ende dieses Jahres an 200 Millionen Dosen an Mitgliedstaaten der Europäischen Union geliefert werden. Weitere 100 Millionen Dosen kann die EU-Kommission zusätzlich erwerben.
Die geplante Vereinbarung ist für die Mainzer der bisher größte Initialauftrag für die Lieferung eines Impfstoffs.