
Ausbildung als Schlüssel
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Nordrhein-Westfalen, Köln: Eine Auszubildende zur Schweißerin arbeitet im Ausbildungszentrum Butzweilerhof mit einem Schweißgerät an einem Stück Metall. Bild: dpa
Flüchtlinge aus der Ukraine könnten den Arbeitsmarkt belasten oder ihm nutzen. Das eigentliche Problem derzeit aber ist ein anderes. Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt, manche Bewerber erhalten trotzdem keinen Platz.
Eigentlich gäbe es gute Gründe, sich über die Entwicklung am Arbeitsmarkt zu freuen: Die Arbeitslosenquote hat fast das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht, die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die in der Pandemie stark angestiegen war, ist kräftig gesunken, und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt weiter. So stark, dass das schon wieder Sorgen bereitet. Neben den Fragen, wie sehr sich Energieengpässe und Lieferkettenprobleme in nächster Zeit auswirken werden, macht der Fachkräftemangel einigen Unternehmen schwer zu schaffen.
Die Branchen, die schon während der Pandemie Probleme hatten, müssen abermals kämpfen. So sitzt manche Hotelkauffrau jetzt am Empfang eines Beratungsunternehmens, Busfahrer steuern Straßenbahnen, und Messebauer montieren Küchen. Neben einem sicheren Arbeitsplatz und teils sogar besserer Bezahlung haben viele Branchenwechsler auch die geregelteren Arbeitszeiten zu schätzen gelernt. Es ist also nicht verwunderlich, wenn Hoteliers in den sozialen Medien freudig verkünden, dass sie jetzt Flüchtlinge aus der Ukraine eingestellt hätten. Hier ist beiden Seiten geholfen.
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