Arbeitsagentur hält sich auch bei Vollbeschäftigung für unentbehrlich
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Setzen auf Qualifikation: Claudia Czernohorsky-Grüneberg (links) und Stephanie Krömer Bild: Maximilian von Lachner
Die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Es werden überall Arbeitskräfte gesucht. Da stellt sich die Frage, wozu es noch staatliche Arbeitsvermittlung braucht.
Das Arbeitsamt ist Geschichte. Die staatlichen Arbeitsvermittler sitzen heute in der Agentur für Arbeit oder im Jobcenter. Sie sehen sich als Dienstleister für ihre Kunden, so nennen sie diejenigen, die zu ihnen kommen, weil sie keine Arbeit haben. Das aber werden immer weniger – ein robuster Arbeitsmarkt und der demographische Wandel sorgen dafür. Gleichzeitig haben in den vergangenen Monaten Arbeitgeber, für die man sich auch als Serviceanbieter sieht, immer mehr offene Stellen gemeldet. Wozu aber braucht es überhaupt noch ein staatliches System der Arbeitsvermittlung, wo doch Jobportale im Internet für fast jeden ein passendes Angebot versprechen. Eine Frage, auf die Stephanie Krömer, die Chefin der Frankfurter Arbeitsagentur, und Claudia Czernohorsky-Grüneberg, Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt, mit ungläubigem Kopfschütteln reagieren.
Schließlich sei es ja nicht damit getan, einmal alle Jobsuchenden zu vermitteln, und dann sei es gut. Vielmehr handle es sich um ein rollierendes System, das immer wieder neue Kundschaft auf Arbeitnehmer- wie auf Arbeitgeberseite biete. Und dann seien da Themen wie die Organisation des Kurzarbeitergelds, das in der Corona- wie in der aktuellen Krise das Überleben von Unternehmen sichere. „Da können wir schon stolz sein, was wir in der Pandemie in kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben“, hebt Krömer mit einem Lob für ihre rund 1300 Mitarbeiter hervor. Auch sie hätten dazu beigetragen, dass die Wirtschaft sich weitgehend schnell habe erholen können und viele Arbeitsplätze biete.
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