Gute Vorsätze, leere Kassen
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Gute Arbeitsbedingungen: Götz Rehn ist der Gründer der Biomarktkette Alnatura. Bild: Frank Röth
Die Rufe nach regionaler Produktion und guten Arbeitsbedingungen sind in der Pandemie lauter geworden. Wer sich als Unternehmer danach richtet, muss nicht um seinen wirtschaftlichen Erfolg fürchten, versichert Alnatura-Chef Götz Rehn.
Das Jahr mit dem Virus hat unser Wertesystem umsortiert. Wer auf der Couch abhängt, wird von der Regierung als Held gefeiert. Wer sein Kind nicht in die Schule schickt, handelt verantwortungsvoll. Und wer so gut wie gar nicht mehr einkaufen geht, verkleinert neben der Ansteckungsgefahr gleich noch seinen ökologischen Fußabdruck.
Dieser Doppelnutzen hat vor allem im ersten Lockdown viele Menschen geradezu beflügelt. Die Denkpause im Stubenarrest brachte gute Vorsätze hervor: entschleunigt und bewusster leben, gesünder essen, regionaler und weniger einkaufen, das wollten nun viele. Dass von der vorherigen Betriebsamkeit des Frankfurter Flughafens, der Zehntausenden Jobs gibt, kaum noch etwas zu hören ist, fand mancher gut, das Zusammenbrechen des internationalen Warenstroms schien anderen angesichts der neuen Liebe zum Verzicht nicht allzu dramatisch. Nicht wenige interpretierten die Krise als heilsamen Denkzettel für eine übermütig gewordene Wirtschaft. Corona als Katharsis, die Pandemie als Start für einen Neuanfang.
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