Für unterwegs: Ein künstlicher Winterschlaf könnte die Raumfahrer auf langen Flügen vor gefährlicher kosmischer Strahlung schützen. Bild: Imago/StockTrek Images
Weltraumstrahlung kann für Astronauten auf langen Flügen gefährlich werden. Experimente mit Ratten zeigen einen möglichen Weg, das Problem zu lösen.
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Ein künstlicher Winterschlaf könnte Raumfahrer vor kosmischer Strahlung schützen. Das legen Experimente eines internationalen Teams unter Leitung des GSI-Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung nahe. Die Wissenschaftler versetzten Ratten in einen Zustand, der dem eines Tieres im Winterschlaf ähnelt, und beschossen sie mit Kohlenstoff-Ionen, um die Weltraumstrahlung zu simulieren.
Die Ratten überlebten dabei Strahlendosen, die eigentlich tödlich sind. Die Forscher vermuten, dass eine geringere Sauerstoffkonzentration im Gewebe und reduzierter Stoffwechsel bei niedrigen Temperaturen Zellschäden verhindern, wie sie durch kosmische Strahlung entstehen. Noch gebe es keine Möglichkeit, Menschen kontrolliert in Winterschlaf zu versetzen, so die GSI.
Erst vor Kurzem seien aber die neuronalen Bahnen identifiziert worden, die dieses Phänomen steuerten. Die neue GSI-Beschleunigeranlage FAIR werde zusätzliche Möglichkeiten bieten, die Wirkung von Weltraumstrahlen zu simulieren.