Wieso Tierkliniken keine Waschbären wollen
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Invasiv: Vor Waschbären wird gewarnt – auch wenn sie noch so niedlich gucken Bild: ZB
Mit ihrer Zorro-Maske sehen sie hübsch aus. Das gilt besonders für kleine Waschbären. Was aber tun, wenn einem ein hilfloses Junges vor die Füße purzelt? Die Tiermediziner der Uni Gießen wissen Rat.
Während eines Streifzugs durch den heimischen Wald trifft der Spaziergänger auf einen einsamen kleinen Waschbären. Das Junge wirkt hilflos so alleine. Was tun? Den kleinen Räuber mitnehmen und in einer Tierklinik abgeben oder beim nächsten Tierarzt? Lieber nicht – so lautet jedenfalls die Botschaft des Fachbereichs Veterinärmedizin der Universität Gießen. Denn dieser Weg bedeute für das Tier eine Sackgasse. Und das habe mit dem europäischen Recht zu tun.
Die Tiere stammen ursprünglich aus Nordamerika. Im April 1934 wurden zwei Paare am Edersee ausgesetzt. Dies ging nach Überlieferung auf einen Wunsch des Geflügelzüchters Rolf Haag zurück. Ihre Art verbreitete sich schnell – wegen des reichlichen Nahrungsangebots und des Mangels an natürlichen Feinden. Zumal andernorts in Europa Waschbären aus Pelztierfarmen ausbüxten. So sind diese Räuber an vielen Orten in Deutschland weitverbreitet, auch in Hessen. Totgefahrene Exemplare etwa zeugen davon.
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