Gießener Forschung : Wie gefährlich sind Waschbären für andere Tiere?
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Ist nicht nur geschmeidig, sondern räubert auch gerne Gelege: Waschbär Bild: dpa
In Hessen ist zum Beispiel belegt, dass Waschbären Kiebitzgelege gefressen haben. Aber wie sehr setzen sie anderen Tieren wie etwa Amphibien zu? Forscher suchen Antworten per GPS-Technik.
Wie gefährlich sind Waschbären für bedrohte Tierarten? Dieser Frage geht ein Forscherteam der Uni Gießen nach. Die in Deutschland inzwischen weit verbreiteten Kleinbären sind Allesfresser, die auch Kiebitze, Kreuzkröten oder Kammmolche nicht verschmähen.
Um zu ermitteln, wo sie auf die Jagd gehen, haben die Forscher Waschbären in der Nähe von Naturschutzgebieten in der Wetterau, dem Bingenheimer Ried sowie der Mittleren Horloffaue gefangen und ihnen GPS-Senderhalsbänder angelegt. So lässt sich herausfinden, ob die Gelegenheitsräuber zu den Brut- und Laichplätzen geschützter Tierarten vordringen. Im nächsten Jahr sollen weitere Waschbären mit Sendern ausgestattet und Kotproben zur Nahrungsanalyse gesammelt werden.
Auf Futtersuche sind die Tiere flexibel. Sie machen nicht gezielt Jagd auf bestimmte seltene Arten, könnten aber vor allem dort die Bestände dezimieren, wo solche Spezies häufiger auftreten. In Hessen ist zum Beispiel belegt, dass Waschbären Kiebitzgelege gefressen haben.