„Die Mehrheit kann ja auch irren“
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Von oben herab: Umweltaktivisten in Mittelhessen treiben ihren Kampf gegen den höchstrichterlich genehmigten Weiterbau der Autobahn 49 auf die Spitze. Bild: Lucas Bäuml
Im Dannenröder Forst harren rund 200 Menschen auf Bäumen aus, um den Bau der A49 zu verhindern. Was für Menschen sind das, was wollen sie, und wer unterstützt sie?
Ein herbstlich-kalter Wind weht über die Höhe am Rand des Dannenröder Forsts. Auf der Wiese in der Nähe des Sportplatzes herrscht reges Kommen und Gehen. Rund 100 Gegner des Weiterbaus der A49 haben hier ihre Zelte aufgeschlagen. „Wir brauchen noch Leute, die beim Spülen helfen“, heißt es über ein Megafon. Solidarität wird großgeschrieben. Feste Strukturen gibt es allerdings nicht. Alles beruht auf Freiwilligkeit.
Ein junger Mann nähert sich dem Infostand neben dem Häuschen der Mahnwache, die seit über einem Jahr gehalten wird. Ohne großes Gepäck ist er mit dem Zug aus Hamburg angereist. Ein Helfer kümmert sich um ihn. Auf die Frage, was ihn in den mittelhessischen Vogelsbergkreis treibt, antwortet der Neuankömmling: „Ich wollte einfach mal gucken, was hier abgeht.“ Eine Art Tourist also. Wie lange er bleiben und was er tun will? „Keine Ahnung.“
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