Millioneninvestition für neue Kellerei
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Herbstlicher Blick auf Schloss Vollrads in Oestrich-Winkel. Das Weingut baut eine neue Kellerei und stellt auf ökologische Bewirtschaftung um. Bild: Claudia Meyer
Das Weingut Schloss Vollrads im Rheingau hat unter der Pandemie stark gelitten. Jetzt werden Millionen in eine neue Kellerei und die Umstellung auf Ökoweine investiert.
Schloss Vollrads hat einen der berühmtesten Weinkeller Deutschlands. 14 Stufen führen hinter einer Eisentür im Schlosshof hinab in die deutsche Weingeschichte. Im Jahr 1716 wurde hier der erste deutsche Cabinet-Keller für besonders feine Tropfen eingerichtet. „Cabinet“ hießen fortan besonders edle und teure Weine, denen eine längere Reifephase im Keller vergönnt war. Der zu seinem 300. Geburtstag renovierte Cabinet-Keller ist weinhistorisch eine Besonderheit. In der Gegenwart ist der kleine, eher unscheinbare Raum mit seinem für Keller ungewöhnlichen Ofen nur für Wein-Nostalgiker interessant. Die moderne Arbeitswelt im Rheingauer Weinbau verlangt nach anderen Lösungen: Schloss Vollrads investiert gerade rund zehn Millionen Euro in eine neue Kellerei.
Der schon begonnene Neubau einer Produktionsanlage mit beachtlichen Ausmaßen zeigt, wie ernst es der Nassauischen Sparkasse ist, das Weingut in eine gute Zukunft zu führen, und dass an einen Verkauf absehbar nicht gedacht ist. Fast auf den Tag vor 25 Jahren hat sich Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau, Weingutsinhaber in 27. Generation, das Leben genommen, nachdem die Naspa als Hausbank und Hauptgläubigerin für das mit rund 25 Millionen Euro völlig überschuldete Unternehmen den Insolvenzantrag gestellt hatte. Es war eine Notbremse, nachdem der Graf schon jahrelange keine Zinsen mehr auf seine Kredite entrichtet hatte.
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