Das Licht in der Finsternis
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Gottesdienste gibt es wenige, aber viele Kirchentüren sind offen. Bild: ZB
Bei diesem Weihnachtsfest im Coronajahr kann jeder sein passendes Gottesdienstangebot finden, auch daheim. Wichtiger ist: Einander die Hand geben, das kommt wieder. Für die Kirchen ist dieses besondere Fest vielleicht sogar eine Chance.
Nur einfach vor einem Kreuz an der Wand des Gemeindezentrums in Sulzbach will Pfarrer Michael Gengenbach zum Ausklang dieses Jahres für das Foto nicht stehen: Weihnachten, das braucht doch Licht! Gerade in diesem Jahr, das zu seinem Ausklang so viele einander widersprechende Gefühle hervorruft. „Ich habe Menschen beerdigen müssen, die ich auf ihrem letzten Weg nicht begleiten konnte und auch ihre Angehörigen nicht. Menschen, die ganz allein gestorben sind“, sagt Gengenbach. Der Gemeindepfarrer denkt auch an treue Begleiter, mit denen es in diesem Jahr schwierige Diskussionen über die Corona-Maßnahmen der Politik gegeben hat. Aber dann schaut er wieder auf und ist sich ganz sicher: „Sich einander die Hand zur Begrüßung zu geben, das kommt wieder.“ „Und die Umarmung, die kommt auch wieder.“ „Das wird alles wiederkommen.“

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Natürlich hat er in den vergangenen Tagen und Wochen auch noch einmal neu über die Weihnachtsgeschichte nachgedacht und Parallelen darin zur Gegenwart gefunden: Das harte Eingreifen des Staates, die totale Unsicherheit, das Risiko für das werdende Elternpaar, verschlossene Herbergen, die Hirten haben einfach nur Angst. Dann aber dieses helle Licht ... in den Gottesdiensten, die an Weihnachten stattfinden, in welcher Form auch immer, wird davon die Rede sein. Das Existentielle daran wird den Menschen wieder näher sein als in früheren Jahren. Und sie werden mehr Möglichkeiten dazu haben, sich die Botschaft zu erschließen. Denn es gehört zum Corona-Jahr, dass die Kreativität, die es braucht, um auf neue Lösungen zu kommen, gar nicht gelitten hat, wie man hätte vermuten können, sondern im Gegenteil gewachsen ist.
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