
Die Innenstädte haben eine Zukunft
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Die Einkaufsmeile Zeil in Frankfurt: Wer jetzt den Abgesang auf die Innenstadt anstimmt, unterschätzt den Einfallsreichtum der Einzelhändler. Bild: Lucas Bäuml
Nach Monaten des Lockdowns häufen sich die Mutmaßungen, die Innenstädte würden nie mehr so werden, wie sie gewesen sind. Doch die Verantwortung liegt bei den Kommunen.
Den Zentren deutscher Städte wird das Totenglöcklein geläutet, obwohl noch niemand weiß, ob sie wirklich moribund sind. Ob sich also tatsächlich die Epoche dem Ende zuneigt, da sie angeblich nur dem Einzelhandel dienten, da sie zu veröden schienen, weil sich überall die gleichen Filialketten aneinanderreihten. Während sich die Geschäftsleute Mühe geben, nach den schweren Monaten des Lockdowns wieder an die Zeit davor anzuknüpfen, häufen sich die Mutmaßungen, die Innenstädte würden nie mehr so werden, wie sie gewesen seien. Nicht immer ist dabei Trauer spürbar, sondern bisweilen regelrecht ein Frohlocken. Endlich nicht mehr überall diese schreckliche Konsumwelt!
Doch Befund wie Ausblick sind holzschnittartig. Der Handel mag mit seinen Leuchtreklamen die Zentren optisch dominieren, doch stehen die Geschäfte zwischen Rathäusern, Kirchen, Theatern und Museen. Und mögen sich auch die Filialen in den Fußgängerzonen überall gleichen – schon in den Parallelstraßen findet sich in jedem Ort ein Biotop aus kleinen Ladenlokalen voller Überraschungen. Wenn aber die Gegenwart so vielfältig ist und in jeder Stadt anders – wer wollte dann vorhersagen können, wie die Zukunft wird?
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