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Krankhafte Mediennutzung : Wenn Computerspiele süchtig machen

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Videospiele können krank machen: Wenn kurzweiliger Zeitvertreib zur Sucht wird. Bild: dpa

Videospiele versprechen kurzweilige Unterhaltung. Sie können aber auch süchtig machen. Wie hoch die Zahl der Betroffenen ist, ist jedoch schwer zu ermitteln.

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          Die genaue Zahl der Videospielsüchtigen in Hessen ist unbekannt. Mit dem hessenweiten Dokumentationssystem der Suchtberatungsstellen würden diese Fälle nicht dokumentiert, sagt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Wiesbaden. Allerdings werde erfasst, wie viele Menschen wegen „problematischer Mediennutzung“ eine Suchtberatungsstelle aufgesucht haben. Nach vorläufigen Zahlen war dies im Jahr 2017 185 Menschen. Das entspricht dem Ministerium zufolge etwa einem Prozent der Klienten der hessischen Suchtberatungsstellen.

          Hilfe können Betroffene vielerorts bekomme. Laut Ministerium beraten die meisten Suchtberatungsstellen auch bei exzessiver Mediennutzung. Spezialisiert haben sich aber nur wenige Fachberatungen auf das Thema. In Hessen seien das „Real Life“ in Kassel, die Jugendberatung und Suchthilfe „Am Merianplatz“ in Frankfurt und das Suchthilfezentrum Wiesbaden.

          Online-Spielsucht

          Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gilt Online-Spielsucht jetzt als Krankheit - für die Betroffenen eröffnet dies nach Ansicht von Experten neue Wege. „Das Wichtigste ist, die betroffenen Patienten haben jetzt einen Anspruch auf Behandlung“, sagt der Suchttherapeut Christian Groß vom Fachverband Medienabhängigkeit mit Sitz in Hannover. Zudem werde in die Prävention künftig Geld fließen - aus der Jugendhilfe, den Kommunen und Bundesmitteln. Dazu gehöre auch die Medienkompetenzerziehung an Schulen.

          Nach Einschätzung des Fachverbands Medienabhängigkeit sind 0,5 bis ein Prozent der gesamten Bevölkerung abhängig von Online-Spielen. Vor allem Jungen und Männer seien betroffen. Besonders gefährdet sei die Altersgruppe der 12- bis 20-Jährigen.

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