Videospiel-Turnier in Frankfurt : Fantasy im Fußballstadion
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Monitor mit 1220 Zoll: Auf der Leinwand in der WM-Arena laufen zum Computerspiel-Turnier noch Videospiele. Aber bald ist die Fußball-WM wieder zu sehen. Bild: Gilli, Franziska
In der Frankfurter WM-Arena kämpfen die acht besten Teams der Welt gegeneinander. Doch statt Fußball spielen sie Computerspiele. Aber auch hier werden die Teams mittlerweile wie Popstars verehrt.
Immer wieder geht ein Raunen durch die Arena am Stadtwald. Vorn auf der Bühne hocken zwei Gruppen von Computerspielern vor ihren Rechnern in Kabinen und versuchen, sich im Fantasy-Spiel „Dota 2“ zu besiegen. Dort, wo sonst Eintracht Frankfurt in der Bundesliga kickt, sitzen dichtgedrängt Jugendliche, vorwiegend mit schwarzen T-Shirts bekleidet, und starren auf die Leinwand hinter der Bühne. Dort wird gezeigt, wer gerade wen zur Strecke bringt. Wenn es spannend wird, klatschen und pfeifen die Zuschauer. Aus der ganzen Welt sind an diesem Wochenende Fans und Spieler angereist, viele der täglich mehr als 12.000 Besucher sprechen meist Englisch miteinander. „Oh my God“ ruft immer wieder jemand aus der Menge, wenn vorn auf der Bühne wieder ein strategisch kluger Zug gelungen ist.
Bis abends um 23 Uhr bleiben die Anhänger im Stadion und feuern die weltweit acht besten Teams an wie beim Fußball; zwölf Stunden hat allein am Samstag die Spielzeit betragen. Wem Zuschauen nicht genügt, der kann im hinteren Teil der Arena sich selbst versuchen. Andere stehen lange an, um sich Autogramme von den Teams zu holen, deren Mitglieder wie Popstars verehrt werden. Veranstaltet hat dieses größte „Dota 2“-Tunier aller Zeiten die Electronic Sports League. Teams und Einzelspieler aus aller Welt treten in Aktion- und Strategiespielen gegeneinander an, eine riesige Industrie ist daraus entstanden. Das Preisgeld allein an diesem Wochenende beträgt 200000 amerikanische Dollar.