Privatisiertem Uni-Klinikum droht „ruinöse Pattsituation“
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Gehört zu 95 Prozent der Rhön-Klinikum AG: Uni-Klinikum Gießen und Marburg Bild: dapd
In den Streit um Investitionsmittel für das privatisierte Uni-Klinikum Gießen und Marburg schalten sich nun Dutzende Klinikdirektoren ein. Sie erheben fünf Forderungen an die Eigentümer Rhön AG und Land Hessen.
71 der 74 Klinikdirektoren des Uni-Klinikums Gießen und Marburg dringen auf eine rasche Übereinkunft des Landes Hessen und der Rhön Klinikums AG über die langfristige Finanzierung. Sie werten eine Einigung als „Prüfstein“ für die Tragfähigkeit der Privatisierung. Zudem erheben sie fünf Forderungen an die beiden Gesellschafter. Sie müssten die Vereinbarung nicht nur „zeitnah“ treffen, sondern auch die „herausragende Bedeutung dieser Uniklinika für die medizinische Versorgung der gesamten mittelhessischen Region und darüber hinaus“ im Blick haben. Auch zielen die Klinikdirektoren auf eine grundsätzliche Wende in der Finanzierung des Uni-Klinikums Gießen und Marburg: Wie im Falle anderer Krankenhäuser auch müsse die öffentliche Hand für Investitionen aufkommen. Gerade über diesen Punkt streiten das Wissenschaftsministerium und die Rhön AG jedoch.
Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Die Grünen) wertet den Vorstoß der Professoren als Beleg für ihre Auffassung, die Rhön AG müsse Verantwortung übernehmen. Die Landesregierung sehe sich in ihrer Haltung bestätigt. Die Rhön-Vertreter sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Dorn sieht indes, anders als die Rhön AG und die Klinikdirektoren, nach wie vor keine gesetzliche Pflicht des Landes zu Investitionen in das Großklinikum.
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