Toxin-Mix der Wespenspinne : Vielversprechendes Spinnengift
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Einheimisch: Die Wespenspinne verabreicht ihrer Beute eine besondere Gift-Mischung. Bild: Wolfgang Dibiasi
Die einheimische Wespenspinnen verabreicht ihrer Beute ein besonderes Toxin. Gießener Wissenschaftler erforschen dessen Zusammensetzung. Sie hoffen, daraus Medikamente oder Bio-Insektizide entwickeln zu können.
Ihr Biss ist für Menschen ungefährlich, ihr Gift aber trotzdem hochinteressant: Die Wespenspinne, in Deutschland weit verbreitet, verabreicht ihren Beutetieren einen ungewöhnlichen Toxin-Cocktail. Das haben Forscher der Uni Gießen und des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie herausgefunden.
Über die Gifte der einheimischen Spinnen ist noch wenig bekannt; bisher wurden meist die Toxine großer tropischer Arten analysiert. Die Gießener Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass sich das Giftgemisch der Wespenspinne erheblich von den bisher bekannten unterscheidet. Während diese meist aus Tausenden kleinen Molekülen bestehen, enthält der Cocktail der Wespenspinne nur etwa 50 Verbindungen mit eher hoher Molekülmasse. Anders als typische Spinnengifte greifen sie nicht das Nervensystem an. Die Forscher hoffen, dass sich einige der neuentdeckten Substanzen zu Medikamenten oder Bio-Insektiziden weiterentwickeln lassen.