
Schneckentempo zum Tempolimit
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Sehentlich gewünscht von grünen Politikern: Generelles Tempolimit auf allen Autobahnen. Bild: dpa
Über eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen wird seit Jahrzehnten gestritten. Eine Mehrheit ist inzwischen dafür, aber in der Politik wagt keiner, den Ball aufzunehmen.
Freie Fahrt für freie Bürger. Deutschland ist das einzige Land der Welt, in dem es keine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen gibt. Auf rund zwei Dritteln des knapp 13.000 Kilometer umfassenden Schnellstraßennetzes können Autofahrer, theoretisch, so schnell unterwegs sein, wie sie wollen. Zieht man die Streckenabschnitte mit Baustellen ab, gilt immer noch auf mehr als der Hälfte aller Autobahnkilometer das Motto: schnell, schneller, am schnellsten. Und das, obwohl eigentlich alle wesentlichen Fakten dafür sprechen, das Gaspedal nicht zu kräftig durchzutreten.
Vor allem der Kampf gegen den Klimawandel wird zunehmend zum Argument für ein Tempolimit. Der Verkehrssektor fällt bei den Bemühungen, den Schadstoffausstoß zu verringern, deutlich zurück. Die Bemühungen, den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu vermindern, laufen ins Leere, weil die Zahl der Autos steigt und der Schwerlastverkehr zunimmt. Der Anteil der Elektroautos am gesamten Fahrzeugbestand steigt zwar rasch, ist aber nach wie vor zu gering. Von ihrem Ziel, bis 2030 insgesamt 15 Millionen E-Autos auf die Straße zu bringen und eine Million Ladepunkte bereitzustellen, ist die Bundesregierung noch weit entfernt. In ihrem jüngst vorgestellten Umweltprüfbericht bemängelt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) daher unter anderem, dass es in Deutschland kein generelles Tempolimit gibt.
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