Am Main zu Hause, mit dem Herzen in Taiwan
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Und Spaß macht es auch: Jig Jin Günther unterrichtet Mandarin-Chinesisch. Immer freitags gibt es die Kurse im Goethe-Gymnasium. Bild: Michael Braunschädel
Sie sind eine der kleinsten Gemeinschaften in der Region: Kaum mehr als 300 Taiwaner leben im Rhein-Main-Gebiet. Der Ukrainekrieg versetzt sie in Sorge, viele fürchten, ihre Heimat könnte bald ebenfalls Opfer eines Aggressors werden.
Jig Jin Günther nimmt ein Stück Kreide und schreibt ein Schriftzeichen auf die grüne Tafel. Erst das Symbol eines Baumes, dann einen Menschen, der Blätter pflückt. „Zusammengesetzt bedeutet dieses Zeichen Tee“, erklärt sie. Eigentlich ganz simpel. Trotzdem nicht leicht zu merken.
Im dritten Stock des Frankfurter Goethe-Gymnasiums unterrichtet Jig Jin Günther Mandarin-Chinesisch. Besser gesagt: Sie bringt Kindern die traditionellen Langzeichen der chinesischen Schrift bei. In China wurden diese komplizierten Zeichen bereits in den Fünfzigerjahren abgeschafft und durch die deutlich einfacheren Kurzzeichen ersetzt. Im Kampf gegen den Analphabetismus sollte den Menschen das Schreiben so einfach wie möglich gemacht werden. In Taiwan aber werden die Langzeichen noch immer verwendet.
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