
Auf dem Gender-WC
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Symbolismus: Die Benennung und Auszeichnung von Toiletten ist kompliziert geworden. Bild: dpa
Sind All-Gender- und FLINTA*-Toiletten wirklich nötig? Wichtiger als das Schild an der Tür ist das Benehmen jener, die durch sie hindurchgehen.
Dürften TERF eigentlich FLINTA*-Toiletten benutzen? An der Goethe-Universität Frankfurt wohl eher nicht. Dort können sich trans-exkludierende Radikalfeministinnen offenbar schon ein Hausverbot einfangen, wenn sie nur des missbräuchlichen Schwingens einer Suffragettenfahne vor dem Studierendenhaus bezichtigt werden. Das Betreten einer für Frauen, Lesben, inter-, nichtbinäre, trans* und agender-Personen reservierten Sanitäreinrichtung durch „Feminazis“ müsste demnach mit sofortiger Zwangsexmatrikulation der Täterinnen geahndet werden.
Dass der Streit zwischen Transaktivisten und traditionellen Frauenrechtlerinnen um die politisch korrekte Kennzeichnung von Bedürfnisanstalten in Frankfurt nun sogar in Gewalttätigkeit mündete, macht es nicht leichter, das Thema ernst zu nehmen. Trotzdem sei es hier versucht. Gegen All-Gender-Toiletten (in denen wirklich alle sexuellen Identitäten willkommen sind) spricht nichts, solange zwei Bedingungen erfüllt sind. Erstens: Sie lassen sich mit vertretbarem – will heißen bescheidenem – finanziellen Aufwand realisieren. Zweitens: Es bleiben genügend Erleichterungsmöglichkeiten für all jene übrig, die sich keiner der oben genannten Minderheiten zurechnen.
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