Wenn sich die Verwandten gegenseitig töten
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Hofft auf Hilfe: Viktor will sein Land unterstützen. Am liebsten vor Ort. Bild: Lucas Bäuml
Nach den russischen Angriffen in der Ukraine hat Viktor nur ein Ziel: seine Familie zu sich zu holen. Doch wie soll er das anstellen? Er erzählt von der Angst und der Ohnmacht im Angesicht des Krieges.
Viktor bekommt einen Anruf. Einen Videoanruf über Skype, so erzählt er es später. Es ist sein Cousin. Mit seiner Frau und seinen Kindern sitzt er im Keller ihres Hauses, in der Nähe von Mariupol in der Region Donezk. Sie fliehen vor Beschuss, versuchen sich in Sicherheit zu bringen. „Viktor, bete für uns“, sagt sein Cousin. Er ruft an, um sich zu verabschieden. Viktor betet, er betet das Vaterunser. Auf Deutsch, Englisch Russisch, Ukrainisch. In allen Sprachen, die er kann. 30 Zivilisten sterben bei dem Angriff im Januar 2015. Viktors Familie überlebt. Aber nun fragt er sich, wie es bei den aktuellen Angriffen ausgehen wird.
Viktor hat ukrainische und russische Wurzeln, wohnt seit vielen Jahren in der Rhein-Main-Region. Sein Nachname soll nicht in der Zeitung stehen, er will seine nicht Familie gefährden. Sie lebt im Donbass, im Südosten der Ukraine. Die russischen Angriffe verschärfen die Angst um seine Familie. Am liebsten würde er sie zu sich holen. Weil das nicht geht, will er nun selbst in das Land. Fassungslos und wütend schaut er auf den Krieg in der Ukraine. Er ist einer von Tausenden von Menschen im Rhein-Main-Gebiet mit engen Beziehungen in die Ukraine.
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