Tochter jahrelang missbraucht : Pädokrimineller zu elf Jahren Haft verurteilt
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Schlimme Bilder: Eine spezielle Organisation innerhalb der Polizei, „BAO Fokus“, kämpft seit Oktober 2020 gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch. Bild: dpa
Ein Mann aus dem Landkreis Gießen hat jahrelang seine Tochter missbraucht. Auf die Spur des Mannes kamen die Ermittler schließlich durch einen Hinweis aus dem engsten Familienkreis.
Wegen schweren sexuellen Missbrauchs ist ein 32 Jahre alter Mann am Montag vom Landgericht Gießen zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Wie die Gießener Staatsanwaltschaft und das hessische Landeskriminalamt (LKA) am Montag mitteilten, sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Angeklagte aus dem Landkreis Gießen in der Zeit von November 2016 bis September 2021 seine Tochter in 60 Fällen sexuell missbraucht hat. Als die ersten Taten verübt wurden, war das Mädchen gerade einmal drei Jahre alt. 54 der zum Teil schweren Übergriffe filmte der Mann. In der Hauptverhandlung zeigte er sich geständig.
Auf den Täter aufmerksam geworden waren die Ermittler aufgrund eines Hinweises aus dem engsten Familienkreis. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Gießen wurde das Verfahren schließlich von der BAO Fokus bearbeitet – einer Einheit der hessischen Polizei, die sich ausschließlich mit Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen befasst. Die Ermittlungsbehörden sprachen von einem monatelangen, intensiven Ermittlungsverfahren. Unter anderem wurden zahlreiche Videos in der Wohnung des Mannes sichergestellt und ausgewertet, auf denen der Pädokriminelle die Taten über Jahre hinweg dokumentiert hat.
Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger sagte am Montag, das Urteil belege „das konsequente Vorgehen von Justiz und Polizei im Bereich des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern“. Das hohe Strafmaß solle für potenzielle Täter abschreckend wirken. Peter Becker, Leiter der BAO Fokus sagte: „Es gilt, die Schwächsten der Gesellschaft zu schützen beziehungsweise ihr Leiden zu beenden.“ Möglicherweise wird sich der Zweiunddreißigjährige noch wegen weiterer Taten verantworten müssen. Auf den sichergestellten Speichermedien wurden außer den selbst hergestellten Videodateien Tausende weitere kinderpornografische Filme und Videos entdeckt.