„Ihr werdet mich nicht los“
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Stefan Diefenbach, der frühere Ordensbruder, und sein Mann Walter Castillo vor der St.-Josef-Kirche in Frankfurt-Bornheim. Bild: Nerea Lakuntza
25 Jahre lebte Stefan Diefenbach in einem katholischen Orden, bevor er sich als homosexuell outete und ein neues Leben wagte. Jetzt setzt er sich für radikale Reformen in seiner Kirche ein.
Stefan Diefenbach hatte sich gewünscht, dass es anders laufen würde. Er hatte darauf gehofft, dass einer aufstehen und zu ihm sagen würde: Ich verstehe dich. Er hatte gehofft, dass dieser Moment, den er so lange hinausgezögert hatte und vor dem er sich fürchtete, ein Anfang hätte sein können. Der Beginn für einen Dialog, für ein offenes Gespräch. Und dass er sich danach nicht so alleingelassen gefühlt hätte.
Doch so kam es nicht. Als Stefan Diefenbach die drei Wörter endlich ausgesprochen hatte, die sein Leben auf den Kopf stellen sollten, erntete er Schweigen. Und – nur ein paar Augenblicke später – die Aufforderung, die Sitzung, in der er sie gesagt hatte, zu verlassen.
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