Letztlich widersetzte sich auch Frankfurt nicht
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Nicht ganz geschlossen: Alle Frankfurter Eltern können ihre Grundschulkinder diese Woche in die Notbetreuung bringen. Bild: dpa
Erst sah es so aus, als widersetzte sich die größte hessische Stadt den Regeln, die im Land gelten. Aber dann schlossen die Schulen doch. Warum Frankfurt dem Druck nachgab.
Die Frankfurter Mutter hat ihr Kind am Montagmorgen zur Grundschule gebracht. Sie weiß, dass es dort keinen Unterricht erhält, sondern nur eine Notbetreuung. Mit wem ihr Kind dort jetzt sitzt, weiß die Frau noch nicht, als sie am Arbeitsplatz sitzt. Bis Freitag hatten Grundschüler, Fünft- und Sechstklässler Wechselunterricht in festen Gruppen mit halbierten Klassen. Am Morgen habe die Klassenlehrerin alle Kinder auf dem Hof zu sich gewunken, die trotz der Schließung gekommen seien. Dann ist sie mit ihnen nach drinnen verschwunden.
Die Corona-Notbremse greift auch an den Frankfurter Schulen – nun doch. Hessische Städte und Landkreise mit einer Inzidenz von mehr als 165 an drei Tagen in Folge müssen vom übernächsten Tag an die Schulen schließen. In der größten hessischen Stadt war das am Montag fällig, genauso wie in den Städten Offenbach und Kassel, im Lahn-Dill- und im Vogelsbergkreis, in den Kreisen Fulda, Gießen, Groß-Gerau, Hersfeld-Rotenburg, Limburg-Weilburg und Marburg-Biedenkopf. Zunächst hatte Frankfurt die Schulen noch eine Woche offen halten wollen. Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) berief sich dabei auf eine Aussage von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Der hatte am Freitag zur nun wegen des Bundesgesetzes nötigen Notbetreuung gesagt: „Wir müssen jetzt einfach den Schulen, auch den Kitas, die Möglichkeit geben, das überhaupt zu organisieren. Ich gehe davon aus, dass das mindestens eine Woche dauern wird.“ Weber deutete das so, dass es eine Karenzzeit für das Schließen gebe. Am Samstag musste sie sich den Vorgaben des Kultus- und des Sozialministeriums in Wiesbaden beugen.
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