Konzert in Frankfurter S-Bahn : Von Frankfurt über Facebook nach Fame
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Die S-Bahn wird zur Konzerthalle: Zwei Musikerinnen gaben ein spontanes Konzert in der S-Bahn und landeten einen Internet-Hit damit. Bild: Youtube
Das Video von einem spontanen Konzert in der S-Bahn macht im Internet die Runde. 40 Millionen Aufrufe ergatterte der Song. Das Besondere: Die Frankfurter Fahrgäste verhalten sich untypisch.
Anna Guder hat nie etwas anderes gemacht als Musik, und das ist viel Arbeit: Konzerte spielen, Songs einsingen, sich mit einer Tüte Popcorn und nacktem Bauch fürs erste Album fotografieren lassen, so was eben. Trotzdem war Guder so gut wie unbekannt. Dann hat die Hamburgerin zusammen mit der Londoner Sängerin Heidi Joubert in der Frankfurter S-Bahn den Prince-Hit „Kiss“ gecovert, und plötzlich kennt die beiden im Internet fast jeder.
Zwischen Frankfurt und Fame lag freilich noch Facebook, und das dort jemand mit sehr vielen Fans das S-Bahn-Video geteilt hat, aber trotzdem: Warum inzwischen weit mehr als 40 Millionen Menschen einen Song aus der S5 Richtung Friedrichsdorf gesehen haben, wird wie oft in diesen Fällen unerklärlich bleiben. Das findet auch die Sängerin Guder, die 25 Jahre alt ist und ihre erste Band mit 14 hatte. „Man reibt sich jahrelang auf. Und dann wird man mit so etwas berühmt.“ Klar, Guder hat eine tolle Stimme, der Song ist eh gut, aber besonders an dem Video ist, dass die Fahrgäste in der Bahn alle für den allgemeinen Frankfurter Fahrgast untypische gute Laune haben: Sie klatschen, jubeln, haben Spaß.
Erst recht, als ein Rapper die Musik der beiden Frauen spontan unterstützt. „Das war wirklich nicht geplant, selbst Heidi und ich hatten uns erst kurz zuvor auf der Musikmesse kennengelernt“, sagt Guder. Seither können sich die beiden Musikerinnen vor Angeboten kaum retten. Nächste Woche wollen sie in Spanien zusammen spielen. Zur Sicherheit sollten sie eine Frankfurter S-Bahn einfliegen lassen.