Rheingau-Taunus-Kreis ⋅ Dem früheren Aulhausener und Assmannshäuser Bürgermeister und langjährigen ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten Karl Ottes (FWG) ist anlässlich des gemeinsamen Sommerempfangs von Gewerbeverein und Tourismusverein die Ehrenbürgerwürde der Stadt Rüdesheim verliehen worden. Der Stellenwert dieser höchsten kommunalen Auszeichnung wird dadurch noch unterstrichen, dass Rüdesheim sehr sparsam bei der Vergabe ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie erst zweimal zuerkannt: in den Jahren 1954 und 1970 Hermann und Rudolf Asbach aus der gleichnamigen, mit Rüdesheim eng verbundenen Weinbrand-Dynastie.
Der 80 Jahre alte Ottes blickt wie kaum ein anderer Politiker im Rheingau-Taunus-Kreis auf eine bemerkenswerte Laufbahn zurück. Im Alter von 25 Jahren übernahm er als damals jüngster Bürgermeister in ganz Deutschland die Verwaltungsleitung der damals noch selbständigen Gemeinde Aulhausen. Nach der Fusion mit Assmannshausen wurde er 1970 Bürgermeister der neuen Gemeinde, ehe Assmannshausen seinerseits Rüdesheim angegliedert wurde. Ottes setzte seine Laufbahn bei der Bayerischen Vereinsbank in Wiesbaden fort. Er gehörte dem ersten Kreistag des neu gegründeten Rheingau-Taunus-Kreises an und danach für 40 Jahre dem Kreisausschuss, zeitweise als ehrenamtlicher Erster Kreisbeigeordneter und Dezernent für Abfall und das Welterbe Oberes Mittelrheintal, dessen Entwicklung er auch im Welterbe-Zweckverband vorantrieb.
Zudem engagierte er sich als Kämpfer gegen den Bahnlärm und als Befürworter der Bundesgartenschau 2029 im Rheintal. In seiner Partei, der CDU, galt Ottes schon 2011 als Auslaufmodell. Persönlich enttäuscht wechselte er zur FWG und setzte mit Unterstützung von Landrat Burkhard Albers (SPD) seine Arbeit fort.
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