Beziehungstragödie : Flüchtling zündet Ehefrau an und stirbt selbst
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Tatort: Flüchtlingsunterkunft in Rüdesheim am Rhein nach dem Brand Bild: dpa
Möglicherweise vor den Augen der gemeinsamen Kinder hat ein Mann in einer Asylbewerberunterkunft am Rhein nahe Rüdesheim seine Frau angezündet.
Bei einem Beziehungsdrama in einer Flüchtlingsunterkunft in Rüdesheim hat ein Mann seine Ehefrau angezündet. Er selbst kam dabei ums Leben, die Frau wurde schwer verletzt, wie die Polizei in Wiesbaden berichtete. Zwei weitere Bewohner wurden verletzt.
Die Familie aus Syrien hatte zuvor gemeinsam in der umgebauten Scheune gelebt, wie ein Polizeisprecher sagte: ein 45 Jahre alter Mann, seine 31 Jahre alte Ehefrau und drei gemeinsame Kinder. Es habe bereits früher „Vorfälle in der Familie“ gegeben, die die Polizei als häusliche Gewalt einstufte. Der Mann sei deswegen in einer anderen Unterkunft untergebracht worden, berichtete ein Polizeisprecher.
Am Donnerstagmorgen kehrte der Mann in die Unterkunft seiner Familie zurück. Laut Polizei steckte er die Frau mit Brandbeschleuniger „vorsätzlich in Brand“. Sie wurde schwer verletzt. Das Opfer wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Der Mann habe bei dem Angriff selbst Feuer gefangen und sei verbrannt. Ob die Kinder Zeugen der grausigen Tat wurden, stand zunächst noch nicht fest: „Das ist Gegenstand der Ermittlungen, ebenso wie die Frage, ob es zuvor eine Auseinandersetzung gab“, sagte ein Sprecher.
Es dauerte Stunden, bis der Brand gelöscht war. Die Scheune wurde komplett vernichtet und ist nun unbewohnbar. In dem aus zwei Gebäuden bestehenden Komplex waren 14 Bewohner gemeldet. Die Kriminalpolizei und Spezialisten des Erkennungsdienstes sicherten die Spuren und begannen mit den Ermittlungen. Die Polizei suchte und vernahm Zeugen.