Wahlumfrage für Hessen : Nur Jamaika-Bündnis oder große Koalition möglich
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Vielleicht wird aus schwarz-grün bald Jamaika: Aktuell haben Tarek Al-Wazir (Grüne) und Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) zusammen keine Mehrheit. Bild: dpa
Die schwarz-grüne Koalition wäre abgewählt, die Regierungsbildung könnte schwierig werden: Eine Umfrage im Auftrag der F.A.Z. sieht spannende Zeiten auf Hessen zukommen.
Hessen stehen nach der Landtagswahl Ende Oktober möglicherweise Berliner Verhältnisse bevor. Wenn die Wahl am 28. Oktober so ausgeht, wie es dem derzeitigen Stimmungsbild entspricht, erreichen weder die regierende Koalition aus CDU und Grünen noch das rot-grün-rote Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei eine Regierungsmehrheit. Die hätten nur ein sogenanntes Jamaika-Bündnis oder eine große Koalition.
Würde der Landtag schon an diesem Sonntag gewählt, käme die CDU auf 31 Prozent der Stimmen. Die SPD könnte mit 26 Prozent rechnen. Ihr Kreuz bei den Grünen machten 13 Prozent. Die Partei „Die Linke“ käme auf 8 Prozent. Die FDP läge mit 7 Prozent knapp dahinter. Neu in den Landtag zöge die AfD ein, sie liegt derzeit bei 10 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der F.A.Z. und des Senders Hitradio FFH.
Demnach verlöre die CDU im Vergleich zur Landtagswahl 2013 gut 7 Prozentpunkte, sie hatte damals 38,3 Prozent bekommen. Die SPD fiele um gut 4 Punkte zurück (2013: 30,7 Prozent). Die Grünen, die Linkspartei und die FDP gewönnen jeweils etwa 2 Punkte dazu. Die AfD hatte bei der letzten Landtagswahl 4,1 Prozent erreicht und würde ihren Anteil mehr als verdoppeln.
Hessen war 2014 das erste deutsche Flächenland, in dem eine schwarz-grüne Regierung gebildet wurde. Bei Konfliktthemen wie dem Ausbau des Frankfurter Flughafens oder in der in Hessen jahrzehntelang umkämpften Schulpolitik haben CDU und Grüne seitdem geräuschlos Kompromisse gefunden. Laut der F.A.Z./FFH-Umfrage liegt im Ansehen der Bevölkerung der grüne Verkehrsminister Tarek Al-Wazir noch vor Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an der Spitze.