Wie die Hochschulen bei Forschung und Lehre sparen wollen
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Einleuchtend: Das IG-Farben-Haus wurde 1930 erbaut; es gehört daher zu den Frankfurter Uni-Gebäuden mit dem höchsten Energieverbrauch. Bild: Illustration Uwe Dettmar
Einen Energie-Lockdown wird es an den hessischen Hochschulen in diesem Winter wohl nicht geben. Trotzdem kommen auf Studenten und Beschäftigte teils schmerzhafte Einschränkungen zu.
Decke oder Jogginghose für Vorlesung gesucht: Anfragen dieser Art liest Luise Brunner in Chats gerade öfter. Nicht, dass es den Kommilitonen der angehenden Soziologin generell an geeigneter Kleidung für die kalte Jahreszeit fehlen würde. Aber manchem fällt offenbar erst im Hörsaal wieder ein, dass auch die Unis derzeit auf ihre Heizkosten achten müssen. „Für mich lassen sich 19 Grad aushalten“, sagt Brunner, Mitglied des Senats der Goethe-Universität Frankfurt. „Aber es ist eigentlich ein falsches Zeichen.“ Ihr wäre es lieber, die Universität würde ihren klammen Studenten eine andere Botschaft senden: „Alle, die zu Hause nicht heizen, können es sich hier gemütlich machen.“
Brunners Wunsch dürfte sich kaum erfüllen. Kuschelig wird es in Auditorien, Labors und Seminarräumen in diesem Winter nicht mehr – allerdings besteht aktuell auch keine Gefahr, dass dort die Heizung für längere Zeit abgedreht wird. Wie Anfragen bei Universitäten in Hessen und Rheinland-Pfalz bestätigen, ist die Gefahr eines Energie-Lockdowns fürs Erste gebannt. Größere Einschränkungen in Forschung und Lehre werde es aller Voraussicht nach nicht geben, beteuern die Präsidien. Dennoch zwingen die gestiegenen Preise für Strom, Gas und Wärme zum Sparen, und das kann in den nächsten Monaten für Studenten und Wissenschaftler unangenehme Folgen haben.
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