Studie der Universität Gießen : Wie Manager Fehler vermeiden können
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Synonym für Planungsversagen: Immer wieder hatte sich die Eröffnung des Hauptstadtflughafens verzögert. Bild: dpa
Jeder Manager macht Fehler. Wichtig ist es, daraus zu lernen. Wie das gehen kann, zeigt eine Studie von Ökonomen der Universität Gießen.
Ein gutes Betriebsklima und vorausschauende Planspiele könnten dafür sorgen, dass Management-Desaster wie jene um den Flughafen BER und um die Elbphilharmonie vermieden werden. Das legt eine Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Gießen nahe. Die Forscher haben für ihre Untersuchung 94 Controller und Finanzvorstände von großen deutschen Unternehmen befragt.
„In der Wissenschaft haben wir uns lange damit befasst zu verstehen, warum versierte Manager falsch entscheiden. Aus Sicht des Controllings müssen wir uns aber heute vielmehr fragen: Was können wir dagegen tun?“, sagt Arnt Wöhrmann, einer der Autoren der Studie. Wie die Befragungen zeigten, lassen sich Fehler reduzieren, wenn Mitarbeiter persönliche Risiken eingehen können und bei Pannen nicht zuerst nach Schuldigen gesucht, sondern gefragt wird, was sich daraus lernen lässt. Ein respektvoller Umgang führe dazu, dass man sich eigene Missgeschicke eher eingestehe und bestenfalls die Lehren mit Kollegen teile.
Pre-Mortem-Sessions
Sinnvoll können der Studie zufolge auch Simulationen wie die sogenannten pre-Mortem-Sessions sein: Dabei versetzt sich ein Team gedanklich in die Zukunft und schaut auf ein fiktives gescheitertes Projekt zurück. Das soll helfen, mögliche Fehlentscheidungen vorwegzunehmen.
Wichtig sei aber generell eine gute Unternehmenskultur, hebt Studien-Mitautor Maximilian Schmidt hervor. „Wenn ich als Mitarbeiter Angst um den Job haben muss, sobald ich meine Vorgesetzten auf eine Fehleinschätzung aufmerksam mache, werde ich mir das zweimal überlegen.“