Studie mit Grundschülern : Training in Selbstregulation kann schon Erstklässlern helfen
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Denkanstoß: Ein Selbstregulations-Training kann nach Ansicht von Forschern schon Grundschülern bessere Leistungen ermöglichen. Bild: dpa
Selbstregulation führt zum Erfolg: Übungen dazu sind offenbar nicht nur für Jugendliche und Erwachsene nützlich. Eine Studie legt nahe, dass schon Grundschüler davon profitieren.
Ein fünfstündiger Unterricht in Selbstregulation kann Grundschülern zu besseren Leistungen verhelfen. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Universitäten Mainz und Zürich. Selbstregulation bezeichnet die Fähigkeit, Aufmerksamkeit, Emotionen und Impulse zu kontrollieren sowie persönliche Ziele konsequent zu verfolgen.
Für ihren Versuch haben die Wissenschaftler eine Unterrichtseinheit entwickelt, die auf der sogenannten MCII-Strategie beruht. Die Abkürzung steht für „Mental Contrasting with Implementation Intentions“, eine Methode, die nach Angaben der Forscher bei älteren Schülern und Erwachsenen schon gut untersucht ist.
Selbstregulation durch spielerische Vermittlung
Die Klassenlehrer vermitteln dabei nach einer dreistündigen Schulung Fähigkeiten zur Selbstregulation spielerisch mithilfe eines Bilderbuchs und einer Identifikationsfigur, dem „Hürdenüberspringer“. Die Kinder stellen sich zunächst vor, welche positiven Effekte das Erreichen eines Ziels hätte. Dann identifizieren sie die Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen, und überlegen, wie sie diese überwinden können.
An der randomisiert kontrollierten Studie haben mehr als 500 Erstklässler teilgenommen. Ein Jahr nach dem Training stellten die Wissenschaftler laut der Uni Mainz eine deutlich verbesserte Lesekompetenz und weniger Flüchtigkeitsfehler fest und drei Jahre danach eine „erheblich erhöhte“ Wahrscheinlichkeit für einen Gymnasialbesuch.