Der Tod in der Schule
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Im Werkraum: Die Kinder malen mit Fingerfarbe, wie sich Traurigsein für sie anfühlt. Bild: Helmut Fricke
Eine vierte Klasse redet eine Woche lang über Sterben und Traurigsein. Die Kinder pflanzen Grünlilien, äußern Gedanken und stellen Fragen. Hospizhelfer geben Antworten und schaffen Raum für Gefühle.
Im Koffer sind die Utensilien für den vierten Tag mit dem Tod. Die Kinder packen aus: Fingerfarbe, einen Film, einen Blumentopf, Briefpapier. „Das heißt, wir haben allerhand zu tun heute.“ Die Frau, die das sagt, ist nur diese Woche in der Froschklasse, zusammen mit fünf anderen Frauen und einem Mann. Sie kommen vom Bad Homburger Hospiz-Dienst und reden mit der vierten Klasse in Neu-Anspach über Werden und Vergehen, Krankheit und Leid, Sterben und Tod, Trost und Trösten. Am Donnerstag geht es ums Traurigsein.
Auf der Leinwand sehen die 22 Kinder einen alten Mann im Krankenbett, der sagt, er habe keine Angst vor dem Tod – und dann trotzdem weint. Sein Sohn ist dabei. Der Sterbende sagt, man dürfe weinen, wenn man Abschied vom Leben nehme. Die Klasse redet darüber. Ein Mädchen sagt: „Das ist nicht nur für die schwer, die danach sterben, sondern auch für die, die Abschied nehmen.“
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