Schwarz-grünes Pfeifen im Walde
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Ministerpräsident Volker Bouffier und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir gehen Seite an Seite in die zweite Halbzeit ihrer Legislaturperiode. Bild: dpa
Mit demonstrativer Selbstgewissheit blickt die hessische Landesregierung auf die erste Hälfte der Wahlperiode zurück. Doch die wahre Bilanz steht noch aus. Auch ein Gerichtsurteil könnte sie erheblich trüben.
Als der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir (Die Grünen) aus der herrschaftlichen Dienstvilla der Landesregierung treten, wirken sie so, als wollten sie die Huldigungen ihrer Untertanen entgegennehmen. Doch der majestätisch wirkende Auftritt ist für die Fotografen gedacht. Langsamen Schrittes steigen die Politiker die flachen Stufen der Terrasse herunter, um sich in den Park zu begeben. Scheinbar in ein ernstes Gespräch über höchst bedeutsame Themen vertieft und nur gelegentlich verstohlen nach den Kameras schauend, nähern die beiden sich einem Schriftzug, der aus großen dreidimensionalen Lettern besteht. „Hessen“ steht dort in Weiß auf dem grünen Rasen. Dahinter positionieren die Protagonisten sich mit Broschüren, auf deren Cover der relativ bescheidene Anlass des aufwendigen Spektakels genannt ist: „Halbzeit“.
Ungefähr zweieinhalb Jahre nach dem Beginn der laufenden fünfjährigen Wahlperiode haben Regierung und Opposition Zwischenbilanz gezogen. Weil sie darin übereinstimmen, dass die Pandemie die alles andere überragende Herausforderung dieser Zeit sei, haben sie vergessen, dass das schwarz-grüne Bündnis seine Arbeit schon mehr als ein Jahr vor dem Ausbruch des Virus aufnahm. Es legte einen schwachen Start hin.
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