Vierter binnen eines Jahres : Neuer Geschäftsführer für die Documenta
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Kommt aus Hamburg nach Kassel und soll neue Standards setzen: Andreas Hoffmann. Bild: Götz Wrage
Die Documenta bekommt den vierten Geschäftsführer innerhalb eines Jahres: Andreas Hoffmann soll die Kunstausstellung in neue Bahnen lenken.
Andreas Hoffmann wird neuer Geschäftsführer der Documenta und Museum Fridericianum GmbH. Dies hat der Aufsichtsrat der Documenta mitgeteilt. Hoffmann wird auf Ferdinand von Saint André folgen, der nach dem Ende der skandalgeschüttelten Documenta 15 am 1. Oktober 2022 als Interimsdirektor die Arbeit aufgenommen hat. Ihm wiederum war Alexander Fahrenholtz vorausgegangen, der von Mitte Juli bis Ende September 2022 die Geschäfte von Sabine Schormann übernommen hatte, die ihr Amt aufgrund der Antisemitismus-Debatte um Werke der Documenta niedergelegt hatte.
Der 1971 geborene Kulturmanager Hoffmann, der seit 15 Jahren Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums in Hamburg ist, soll seine Arbeit am 1. Mai 2023 aufnehmen. „Mit der Personalentscheidung für den neuen Geschäftsführer geht auch eine Weichenstellung für die Zukunft der documenta in Kassel einher“, sagen der Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), Aufsichtsratsvorsitzender der Documenta und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, die hessische Kunstministerin Angela Dorn (Die Grünen). Als Kulturinstitution von weltweiter Bedeutung müsse sich die documenta inhaltlichen Fragen und strukturellen Herausforderungen stellen. Es sei dafür ein erfahrener Kulturmanager gewonnen worden, hieß es. Beide dankte Saint André für seine „Leidenschaft und Professionalität im Umgang mit dem wertvollen kulturellen Schatz Kassels und unseres Landes“
Die Documenta 16 soll vom 12. Juni bis 19. September 2027 in Kassel stattfinden. Bis dahin sollen, so der Aufsichtsrat, die Verständigung auf Standards im Umgang mit der Kunstfreiheit und ihren Grenzen, im Umgang mit jeglicher gruppenspezifischen Form der Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus, aber auch die Anpassung der Organisations- und Gremienstrukturen sowie die Festlegung der Rahmenbedingungen, unter denen die künstlerische Leitung der documenta 16 ihre kuratorische Verantwortung wahrnimmt, eine zentrale Rolle spielen.