Eigenwillig und vielseitig
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Rudolf Koch war einer der bedeutendsten deutschen Schriftenhersteller. Bild: Janine Bächle
Mit einer neuen Publikation erinnert das Klingspor-Museum Offenbach an den Schriftkünstler Rudolf Koch. Im Zuge dessen ist ausprobiert worden, wie ein komplett digitalisiertes Archiv aussehen könnte.
Die Frage nach Rudolf Koch sollte sich in Offenbach eigentlich erübrigen. Schließlich gehört der Schriftkünstler zu den großen Persönlichkeiten der Stadt, in der nicht zuletzt ein Gymnasium nach ihm benannt ist. Und doch ist der Titel der jüngsten Publikation des Klingspor-Museums Offenbach nicht willkürlich gewählt und auch nicht rhetorisch gemeint. „Wer, bitte, ist Rudolf Koch?“ fragt der Materialienband, mit dem das Museum und sein Leiter Stefan Soltek das breitgefächerte Schaffen Kochs beleuchten und es auch vor dem allmählichen Vergessen bewahren möchten.
Diese Sorge ist nicht ganz unbegründet, den obwohl einige von Kochs Entwürfen für Schriftarten bis heute als wegweisend gelten und im Fall der 1927 entstandenen „Kabel“ in Variationen noch immer Anwendung finden und gedruckt werden, ist über ihren Schöpfer vergleichsweise wenig geschrieben und gedruckt worden. Tatsächlich galt bis zur Veröffentlichung des neuen Materialienbands zu Rudolf Koch eine englischsprachige Publikation als Standardwerk. Das Buch „Rudolf Koch; Letterer, Type Designer, Teacher“, im Jahr 2000 von dem Amerikaner Gerald Cinamon, dem langjährigen Chef-Designer des bekannten Buchverlags Penguin Books, vorgelegt, wurde allerdings nie ins Deutsche übersetzt. „Wer, bitte, ist Rudolf Koch?“ ist somit der erste Band in deutscher Sprache über den Schriftkünstler, dessen Nachlass zu den Schätzen im Archiv des Klingspor-Museums gehört.
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